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ERNTEDANK
Gebet zur Aussaat Herr, gestalte, vermehre und lass gedeihen, Gebet Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross.
Danksagungen Wir sind dankbar für all die guten Dinge, welche die
Natur wachsen und reifen liess: Wir sind dankbar für all die guten Dinge, welche die
menschliche Arbeit zustande brachte: Wir sind dankbar für all die guten Dinge, welche Gott
werden liess: Segen Segen sei mit dir, der Segen strahlenden Lichtes, Licht
um dich her und innen in deinem Herzen. Sonnenschein
leuchte dir und erwärme dein Herz, bis es zu glühen
beginnt wie ein großes Torffeuer - und der Fremde tritt
näher, um sich daran zu wärmen. Aus deinen Augen strahle
gesegnetes Licht, wie zwei Kerzen in den Fenstern eines
Hauses, die den Wanderer locken, Schutz zu suchen dort
drinnen vor der stürmischen Nacht. Wen du auch triffst,
wenn du über die Straße gehst - ein freundlicher Blick von
dir möge ihn treffen. Und der gesegnete Regen, der
köstliche, sanfte Regen ströme auf dich herab. Die kleinen
Blumen mögen zu blühen beginnen und ihren köstlichen Duft
ausbreiten, wo immer du gehst. Der Segen der Erde, der
guten, der reichen Erde sei für dich da. Weich sei die
Erde dir, wenn du auf ihr ruhst, müde am Ende des Tages,
und leicht ruhe die Erde auf dir am Ende des Lebens, daß
du sie schnell abschütteln kannst - und auf und davon auf
deinem Wege zu Gott. Amen. Es segne euch Gott der Höchste. Er laße sein Angesicht
leuchten über euch. Er öffne euch seinen guten Schatz, der
im Himmel ist, um Segensregen fallen zu laßen auf euer
Land, Tau und Regen, Frühregen und Spätregen, jedes zu
seiner Zeit, um euch Frucht, den Ertrag von Getreide, Most
und Öl in Fülle zu geben, und daß das Land Frucht
hervorbringe zum Genießen, so daß ihr eßt und euch
sättigt, daß es weder Fehlgeburt noch Krankheit in eurem
Lande gebe, daß man Getreidebrand und Hinwelken an seiner
Frucht nicht sieht, weder Kinderlosigkeit noch Unfall in
eurer Gemeinde, daß wildes Getier aus dem Lande
verschwinde und das Schwert nicht in eurem Land umhergehe.
Denn Gott ist mit euch, und seine heiligen Engel stehen in
eurer Gemeinde, und sein heiliger Name ist über euch
ausgerufen. Amen.
Fülle Das Wort Fülle ist eine Bildung zu voll. Das Füllhorn kennt man seit dem 18. Jahrhundert: Horn der Fülle, lat. cornu copiae. Es bedeutet: überquellendes Horn des Erntesegens.
Dankesschuld Michelangelo (1475-1564), der im Alter erblindete, liess
sich einmal von einem Diener zu altrömischen Ruinen
bringen. Dort angekommen strich er mit seinen Fingern
vorsichtig über ein zerstörtes Relief oder den Torso einer
Figur, und dabei sollen ihm, wie erzählt wird, Tränen über
das Gesicht gelaufen sein. De Herrgott und de Buur
Mit Liebi und Fliess, mit Härz und Verstand, so wird gschaffet mitenand. Es isch de Herrgott und de Buur, i de Wunderwärkstatt Natur.
Es wird planet und gwärchet jahri und jahrus, dusse und dinne, im Schtall und im Hus. S'duet chime und wachse, duet blüehe und riife, me muess nur schtune, chas fascht nid begriffe.
Drum sind immer dankbar, froh und heiter! Mier sind ja Tag für Tag em Herrgott sini Mitarbeiter. Wunder über Wunder wyt und breit, künden Gottes Herrlichkeit.
Zwei Lebensstützen brechen nie: Gebet und Arbeit heissen sie. Das isch "g'wüss Gott" es alts Rezäpt, und wird immer wieder neu erläbt.
Drum muess jede rächte Buremaa es grosses Gottvertraue ha. Das isch de beschti Wanderstab, vo de Wiege bis zum Grab.
Wott au nid immer alles gah ganz nach Wunsch am Schnüerli nah. Darfsch de Chopf nid la hänke, bäte muesch und an Herrgott dänke.
Weisch jetz, wer sorgt und schaffet Hand in Hand für üses schöni Vaterland. Da chusch du sicher gli
uf d'Schpur,
Predigt zum Erntedankfest am 25.
September 2022
in der Kirche Dättlikon zum Thema: Der Garten - Erntedank
last update: 27.10.2022 |