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Erziehung


Weisheit

Erziehung beginnt mit der Zeugung. 
Indische Weisheit

Schwangere Frauen müssen für ihren Körper Sorge tragen, ihr Gemüt aber sollten sie von Sorgen frei halten, denn das werdende Kind nimmt vieles von der es tragenden Mutter an, wie die Pflanze von dem Erdreich, in dem sie wurzelt.
Aristoteles

Wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen; so, wie sie Gott uns gab, so muß man sie haben und lieben; sie erziehen aufs beste und jeglichen lassen gewähren; denn der eine hat die, die andern andere Gaben. 
Goethe

Das Kind will, dass man ihm befiehlt, damit es die Möglichkeit hat, nicht zu gehorchen. 
Jean-Paul Sartre

Erziehung ist keine Lehre, sondern ein Beispiel. 
Peter Rosegger

Kinder sollen nur vom Schönen, Guten und Grossen hören. Unsere eigenen Ideale, unserer Jugend Lichtbilder, unseres Lebens Sterne, sie mögen auch heute schon erloschen sein - man zünde sie in den Kinderherzen wieder an, man wird sich selbst an solchem Feuer wieder wärmen.
Peter Rosegger

Das Wort Erziehung sollte man ausstreichen, das Wort Vorbild sollte man dafür hinsetzen. 
Peter Rosegger

Unter Umständen ist es für manches Kind am besten, wenn es - gar nicht erzogen wird. 
Peter Rosegger


Erziehung ist Hilfe

Sehr oft wird das Wort Erziehung falsch verstanden. Viele betrachten Erziehung als eine Schulung, die einen Menschen darin befähigter machen soll, seine Interessen im Leben zu wahren. Andere halten Erziehung für Buchwissen. Wieder andere sehen sie als eine Herausbildung von Intellektualität an. 
In Wirklichkeit ist Erziehung eine Richtung, die jeder Seele gegeben wird, damit sie ihren Weg erfolgreich und harmonisch durch das Leben auf das gewünschte Ziel zu machen kann. Deshalb bedeutet Erziehung Kultur, Verfeinerung, Wissen um äußeres und inneres Leben, Verstehen der menschlichen Natur, Verwirklichung des Selbst. In dieser Zeit wird die Verbesserung der Erziehung am nötigsten gebraucht. Die heutige Erziehung hat nur eine einzige Richtung eingeschlagen; sie muß in vielen verschiedenen Richtungen laufen, die auf spirituelle Vervollkommnung ausgerichtet sind. Früher gab es zumindest den äußeren Anschein - selbst wenn die Idee nicht immer erfolgreich ausgeführt wurde -, Erziehung zur Vertiefung von Spiritualität zu geben. Die religiösen Lehrer erzogen auch die Kinder; die Erziehung lag nicht in den Händen von Menschen, die nicht einer religiösen Gemeinschaft angehörten. Zumindest scheinbar richtete sich das Streben auf höhere Vervollkommnung, während heute die Neigung dahin geht, einen Menschen zu größerem Materialismus zu erziehen. Je gebildeter ein Mensch heute ist, desto verwirrter ist er in spirituellen Bereichen. Anstatt die Schleier zu entfernen, ist es eher so, dass Schleier um Schleier über den Geist gehängt werden und das Licht der Seele getrübt wird. Tatsächlich muss die Erziehung uns dabei helfen, Schleier von unserem Weg zu entfernen; die Erziehung muss vom Anfang bis zum höchsten Ziel, nach dem jede Seele strebt, eine Hilfe sein. Durch die Unterscheidung, die wir heute gemacht haben, indem wir Religion von Erziehung trennten, ist auch das Leben in dieser Weise aufgeteilt. Der Mensch kann sich selbst nicht zusammenbringen, weil es keinen einzigen Antrieb gibt, aufgrund dessen er sich auf das erwünschte Ziel hin vorwärtsbewegen kann; er wird von tausenderlei verschiedenen Objekten in seinem Leben in Stücke gerissen. 
Hazrat Inayat Khan


Der Fehler der modernen Erziehung

Der grosse Fehler moderner Erziehung besteht darin, dass bei allen fortschrittlichen Methoden der Ausbildung ein sehr wichtiger Teil fehlt: die Erziehung zur Selbstlosigkeit. Man hält einen selbstlosen Menschen für unfähig, seine eigenen Interessen im Leben zu vertreten; aber wenn es auch so scheinen mag, ist dies in Wirklichkeit doch nicht der Fall. Ein selbstsüchtiger Mensch ist eine Enttäuschung für andere und schliesslich auch eine Enttäuschung für sich selbst. Die Menschheit ist miteinander verwoben, und das Glück eines jeden einzelnen hängt vom Glück aller ab. Dies muss die Menschheit heute als erste und wichtigste Lektion lernen. 
Hazrat Inayat Khan


29.09.2015