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Hoffnung
Hoffnung ist...
Hoffnung ist eben nicht Optimismus, es ist nicht die
Überzeugung,
dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas
Sinn hat -
ohne
Rücksicht darauf, wie es ausgeht. Die Hoffnung nährt mich, sie nährt ja
die halbe
Welt, und ich habe sie mein Lebtag zur Nachbarin gehabt;
was
wäre
sonst aus mir geworden? Wir können wohl das Glück entbehren,
aber nicht die
Hoffnung. Augen, die mit Hoffnung sehen, sehen weiter. Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir
das
Hoffen! Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verlorengeht,
ein
Mensch
oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch
herrlicher
wieder.
Was abfallen muß, fällt ab; was zu uns
gehört, bleibt
bei
uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die
größer
sind
und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man
muß in
sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle
seine
Millionen
Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen
gegenüber es
nichts
Vergangenes und Verlorenes gibt. Die Hoffnung haben wir als einen sicheren und festen
Anker der
Seele,
der auch in das Innere des Vorhangs hineingeht. In der Dritten Welt
Zu der Zeit, als ich Minister war, Anfang der siebziger
Jahre,
gab es
für die Entwicklungsländer sehr viel mehr Hoffnung
als heute.
Wir waren der Meinung, daß eine moderne Entwicklungshilfe
das
größte
Elend bis zum Ende des Jahrhunderts überwunden haben
würde.
Wenn
wir damals auch nur andeutungsweise geahnt hätten, wie es
heute in
vielen Entwicklungsländern aussieht, ich glaube, wir
wären
nach
Hause gegangen; wir hätten Depressionen bekommen. Wir
hätten
uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen können, daß
950
Millionen
Menschen 1992 unterhalb der Armutsgrenze leben. Die
Wanderungsströme
hängen vor allem damit zusammen, dass die Hoffnung knapp,
ja
Mangelware
geworden ist. Menschen halten sehr viele Entbehrungen aus,
wenn sie auf
eine bessere Zukunft hoffen können. Wenn sie das nicht
mehr
können,
laufen sie davon und suchen einen Ort auf dieser Erde, an
dem es anders
sein könnte. Unsere Entwicklungshilfe hat dies nicht
verhindern
können.
Deshalb sage ich: Entwicklungshilfe kann immer nur
marginal sein. Ich
denke,
dass zum Beispiel die Agrarpolitik der Europäischen
Gemeinschaft
im
Süden mehr Unheil anrichtet, als unsere Entwicklungshilfe
gutmachen
kann. Die vier Kerzen
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still.
So
still, dass
man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Was heisst hoffen?
Hoffen heisst, nicht aufhören, in der
Verzweiflung zu
leben und
doch im Dunkeln zu singen. Henri J.M. Nouwen Worte nach Heinrich
Albertz
Durch Jesus als dem Christus wissen viele von uns, dass
es
eine Hoffnung
gibt. Eine unbeschreibliche, eine unbeschreibbare
Hoffnung; eine
Hoffnung,
dass das Leben weitergeht, dass der Tod nicht das letzte
Wort hat, dass
wir selbst im Sterben nicht tiefer fallen können als in
Gottes
Hände
hinein. Der Theologe und
frühere
Bürgermeister von Berlin
Heinrich Albertz schrieb diese Worte in seinem Tagebuch
"Blumen
für
Stukenbrock" Hoffnung © Jakob Vetsch, 12. Mai 2022, vor der Kirche Dättlikon ZH Was die Hoffnung
kann
Eine kleine, alte Frau trifft am Feldrand auf eine zusammengekauerte Gestalt (die Traurigkeit). Sie setzt sich zu ihr und fordert die Gestalt auf, ihr doch zu erzählen, was sie bedrückt. Die Traurigkeit seufzt darauf tief: Sollt ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", beginnt sie zögernd, "es ist einfach so, dass mich niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest. Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigt die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sinkt noch weiter in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Eher legen sie sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schweigt - ihr Weinen ist erst schwach, wird schließlich immer stärker und ganz verzweifelt. Da nimmt die alte Frau die zusammengesunkene Gestalt tröstend in die Arme und flüstert liebevoll: "Weine nur, Traurigkeit, ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt." Erstaunt richtet sich die Traurigkeit auf: "Aber - wer bist du eigentlich?" - "Ich", sagt die kleine, alte Frau schmunzelnd, "ich bin die Hoffnung!" Nacherzählt nach einem Märchen I
have a dream (Abba) - What
a
feeling
(Irene Cara, Film Flashdance)
Predigten: Rechenschaft über die Hoffnung / Hoffnung lebt wo Sinn ist / Vom Anker last update: 14.05.2022 |