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HUMOR 

"Letzter Ernst ist nie ohne eine Dosis Humor." (Dietrich Bonhoeffer)

"Hüte dich vor dem Entschluss, zu dem du nicht lächeln kannst."
(Heinrich Friedrich Karl von Stein, 1757-1831, Deutschland, Staatsmann und Reformer Preussens)

Humor hat seinen Ursprung im Wort humus (das Erdreich).
Leute, die Sinn für Humor haben,
sind demnach geerdete Menschen.

FÜR EINE KIRCHE MIT HUMOR

Aus einem Jahresbericht: "Als unser Pfarrer krank wurde, haben die herumliegenden Pfarrer die Vertretung übernommen..."

Ein fleissiger Kirchgänger nach dem sonntäglichen Gottesdienst: "E schöni Predigt isch das gsii. Hüt hani würkli emal ds Gfühl ghaa, das er nid mich persönlich meint."

Unter den frommen Brüdern ist ein Mönch schwer erkrankt. Der herbeigerufene Arzt untersucht ihn und meint dann zum Abt: "Es ist Gott sei Dank nichts Ernstes. In einer Woche haben wir ihn wieder auf den Knien."


Lächelnder Christus in der Kirche Ermatingen (Thurgau, Schweiz)
im ehemaligen Turmchor von 1387

Ein reicher Farmer und Plantagenbesitzer aus den Südstaaten von Amerika hatte einen Unfall und verletzte sich so schwer, dass er schon auf dem Weg ins Spital als klinisch tot galt. Dank der Kunst der modernen Medizin konnte er reanimiert (d.h. wiederbelebt) werden. Als man wieder mit ihm reden konnte, fragten ihn seine Freunde, ob er drüben bereits Gott gesehen habe? Der Farmer bejahte. Die Freunde wollten nun wissen, wie er denn aussehe? Da meinte der Farmer kleinlaut und ziemlich nachdenklich: "Sie ist schwarz..."

Lieber Gott,
ist Pfarrer Maier Dein Freund?
Oder arbeitet er bloss bei Dir?
Tobias



Einige Lesetipps

Peter Eggenberger, SPRACH-SPIELEREIEN, besinnlich und heiter, Rund 250 Aphorismen, mit Fotos, Format 10.5x20 cm, 44 Seiten, Preis sFr. 15.-, ab 3 Ex. sFr. 12.- (inkl. Versandkosten), Reinerlös für Kinderhilfe Terre des hommes, Zu beziehen bei Peter Eggenberger, Sarganserstrasse 23, 7310 Bad Ragaz, Tel. 0041 - 81 - 302 62 88. - Der pensionierte Bad Ragazer Pfarrer ist bekannt für seine spritzigen Einfälle und schönen Fotografien, die er in ansprechender Buchform vorlegt.

Euw von, Aloys: Ach, das himmlische Bodenpersonal, Allerlei Fröhliches aus Sakristeischränken und Pfarrstuben, Illustriert von Werner Büchi, Kanisius 1983

Grayshon, Jane: Oh, Frau Pfarrer! (Ein-)Geständisse einer ungewöhlichen Pfarrfrau, Hänssler 1993

Kranz, Gisbert: Schmunzelkatechismus, Eine heitere Theologie, Pfeiffer 1978

Küstenmacher, Werner (Tiki): Tikis Buch der frommen Witze, und zwar 286 Stück samt 67 Karikaturen, Pattloch 1994

Meissner, Toni: Moses, hol die Tafeln ab! Über den Verlust der alten Tugenden und unsere neue "Moral", Kreuz 1993

Müller, Bernhard: Menschlich-Allzumenschlich, Karikaturen für Religionsunterricht und Ethik, Kösel/Calwer 1992

Piechota, Ulrike: Im Handstand durchs Kirchenschiff, Satirische Variationen, Mit Bildern von Werner Küstenmacher, Calwer 1989

Vor Gott sind alle Menschen bleich, Eine Fundgrube origineller Versprecher, gesammelt von Hartmut Walsdorff, Mit Illustrationen von Klaus Müller, Claudius 1997



Das Osterlachen

Menschen lachen oft, wenn etwas ihnen die Sprache verschlägt. 
Ich denke an das biblische Beispiel von Abraham und Sara. 
Beide lachen unabhängig voneinander angesichts der Verheissung, 
dass sie uralt noch einen Sohn Isaak empfangen sollen. 
Unvereinbares stösst aufeinander, löst einen Riss im Inneren des Menschen 
und durch den bahnt sich das Gelächter den Weg. 
Etwas völlig Neues, Anderes bricht ein und entmachtet Vertrautes. 
Im Lachen kann sich unlösbare Spannung entladen. 
Lachen bezieht sich auf einen unheilbaren Widerspruch, 
im Lachen lässt sich eine Kontrasterfahrung festmachen. 
Wo die Eindimensionalität einer Weltdeutung durchbrochen wird, 
verortet sich das Lachen.
Almuth Voss über das Osterlachen

Gott möchte, dass wir das Leben in Fülle haben
und zu dieser Fülle gehört auch die Freude, der Humor.
Oder wie es die heilige Teresa von Avila sagte:
"Gott will, dass der Mensch seinen Spass hat",
und Martin Luther spitzte es noch zu:
"Wenn Gott keinen Spass verstünde, so möchte ich nicht im Himmel sein."
Der uralte Brauch, in der Predigt an Ostern
die Gottesdienstgemeinde zum Lachen zu bringen,
wollte die Osterfreude zum Ausdruck bringen
und gleichzeitig den besiegten Tod der Lächerlichkeit preisgeben.
Denn die von Gott geschenkte Erlösung
ist der Grund für allen christlichen Humor.
Ich bin als Christ erlöst, warum sollte ich nicht lachen und Spass haben
- auch in den Sorgen und Nöten des Alltags?
Der evangelische Theologe Karl Barth bringt es auf den Punkt:
"Wer die Osterbotschaft gehört hat, der kann nicht mehr
mit tragischem Gesicht umherlaufen
und die humorlose Existenz eines Menschen führen,
der keine Hoffnung hat."
Fr. Hannes Weder OESSH und Schwestern von Grandchamp,
in: "Wir ziehen hinauf nach Jerusalem.
Ein ökumenischer Weg durch die Karwoche auf Ostern hin",
S. 117. Februar 2016.


last update: 18.04.2016