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Krankheit

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Nicht gut ist, dass sich alles erfüllt, was du wünschest: Durch Krankheit erkennst du den Wert der Gesundheit, am Bösen den Wert des Guten, durch Hunger die Sättigung, in der Anstrengung den Wert der Ruhe. 
Heraklit

Jeder Kranke ist ein Tempel der Natur. Nahe Dich ihm mit Ehrfurcht!
Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), Medizinprofessor in Jena und Berlin, Autor des Werkes "Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern" (1796)

Ich glaube, dass die Krankheiten Schlüssel sind, die uns gewisse Tore öffnen können. Ich glaube, es gibt gewisse Tore, die einzig die Krankheit öffnen kann. Es gibt jedenfalls einen Gesundheitszustand, der es uns nicht erlaubt, alles zu verstehen. Vielleicht verschliesst uns die Krankheit einige Weisheiten; ebenso aber verschliesst uns die Gesundheit andere oder führt uns davon weg, so dass wir uns nicht mehr darum kümmern. 
André Gide

Herr, ich habe dich um Kraft gebeten, um Erfolg zu haben;
du hast mich schwach werden lassen, damit ich gehorchen lerne.
Ich habe dich um Gesundheit gebeten, um grosse Dinge zu tun;
ich habe die Krankheit erhalten, um besseres zu tun.
Ich habe dich um Reichtum gebeten, um glücklich zu sein;
ich habe die Armut erhalten, um weise zu sein.
Ich habe dich um Macht gebeten, um von den Menschen geschätzt zu werden;
ich habe die Ohnmacht erhalten, um Verlangen nach dir zu verspüren.
Ich habe dich um Freundschaft gebeten, um nicht allein leben zu müssen;
du hast mir ein Herz gegeben, um alle meine Brüder zu lieben.
Ich habe nichts gehabt von dem, was ich erbeten hatte;
ich habe alles gehabt, was ich erhofft hatte.
Fast gegen meinen Willen sind meine ungesagten Gebete erhört worden.
Ich bin der Beschenkteste aller Menschen.
Dank dir, Herr!
Inschrift vor einem Spital in England

Was wäre die Welt ohne Kranke? Wäre sie besser, schöner, vollkommener? Was wäre eine Stadt ohne Spitäler? Wäre sie glücklicher, zufriedener, reicher? Ich behaupte: eine Stadt ohne Spitäler, eine Welt ohne Kranke wäre unendlich viel ärmer. Welch eine hingebende Liebe wird doch nur in einem einzigen Krankenhaus vom Chefarzt bis zum Abwaschmädchen mobilisiert! Ein ungeheurer Einsatz von menschlichen Kräften und medizinischen und technischen Mitteln wird hier jeden Tag geleistet für andere, für Kranke, Behinderte und Verunfallte. Das ist eine Macht, die nicht gross genug eingeschätzt werden kann. Würde sie fehlen, wäre unsere Welt noch viel ärmer, finsterer und elender. Wir leben ohnehin in einer Zeit der ÒGottesfinsternisÓ. Aber diese Finsternis gleicht nicht einer sternenlosen Nacht. Es gibt Lichter, welche die Nacht erhellen, viele Lichter. Zu diesen Lichtern zähle ich auch den Dienst an den Kranken, die Diakonie, den Einsatz der Ärzte, Laborantinnen, Schwestern und Pfleger. Krankenhäuser sind Bollwerke der Liebe mitten in einer Welt, in der die Liebe erkaltet. Dienst am leidenden Mitmenschen, welcher Art er auch sei, ist heiliger Dienst - Christusdienst, Liebesdienst. "Was ihr einem unter meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan." 
Der hospitalisierte Seelsorger Alfred Kupferschmid in seinem Büchlein "In des Töpfers Hand. Tagebuchblätter eines Patienten", 1968



Predigt zum Tag der Kranken: "Sprich nur ein Wort ..."


last update: 26.08.2015