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Mücken



Feinschmecker

Stechmücken sind die Feinschmecker unter den Blutsaugern. In der Luft tummeln sich die Männchen - und die stechen nicht, sie sind auf Brautschau. 
Die einzigen Stechmücken, die wirklich stechen, sind die Weibchen. Sie benötigen die Blutmahlzeiten zur Ausreifung ihrer Eierstöcke und damit zur Arterhaltung.
Zahlreiche Mückenarten scheinen von feuchter, schwitzender Haut deutlich angezogen zu werden. Duftstoffe aus Schweiss, Haut, Harn und Blut spielen eine Rolle.
Mit seinem Stechrüssel dringt das Weibchen durch die Haut und gibt gleichzeitig Speichel ab, der die Gerinnung des Blutes verhindert. Innerhalb weniger Minuten saugt das Insekt gierig das Zweifache seines Körpergewichtes an Blut auf. Unmittelbar nach dem Stich bildet sich auf der Haut eine kleine Quaddel, umgeben von rotem Saum. Es ist dies eine allergische Reaktion auf Bestandteile des Mückenspeichels. Als eine zweite, verzögerte Immunreaktion entsteht nach 24 Stunden ein geröteter, derber Buckel, der über Tage hartnäckig jucken kann. Nach häufigen Mückenstichen über lange Zeit schwächen sich die Allergiereaktionen ab oder bleiben gar aus.
Rund 3000 Arten Moskitos gibt es weltweit, ein gutes Hundert davon in Mitteleuropa, etwa dreissig in der Schweiz. Sie heissen Gabelmücken, Fiebermücken, Waldschnaken, Ringelschnaken, Kriebelmücken, Singschnaken (= Hausmücken)... usw.
Nur ein kurzes Leben ist den Männchen beschieden: nach erfüllter Pflicht - der Begattung der Weibchen - sterben sie nach wenigen Tagen. Die Weibchen hingegen leben mehrere Monate, in Häusern und Ställen können sie sogar überwintern.

Claudio Bisaz (SDA/MID), W&O Nr.118, 22.6.1993


last update: 31.08.2015