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MUTTERTAG
Entstehung Die Wurzeln dieses Tages reichen ins 13. Jahrhundert zurück. König Heinrich III. von England rief dazu auf, Mitte März den "Mothering Day" zu feiern. In der neuen Form entwickelte er sich besonders seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika.
1907 nahm die Frauenrechtlerin Anna Jarvis aus
Philadelphia den Tod ihrer Mutter zum Anlass, sich
erfolgreich für die Anerkennung dieses Tages einzusetzen.
Weil ihre Mutter am zweiten Sonntag im Mai gestorben war,
wählte sie ihn als Gedenktag. Im Jahre 1914 erklärte der
amerikanische Präsident Wilson den zweiten Mai-Sonntag zum
Muttertag. In der Schweiz wurde er 1917 eingeführt.
Die Mütter Weil Gott nicht überall sein konnte, schuf er die Mütter.
Tue keinem Mädchen Leides, und denke, dass deine Mutter
auch ein Mädchen gewesen ist. Frauen sind die Hälfte der Menschheit und Mutter der
anderen Hälfte.
Maria, die Mutter Jesu
Jenseits aller kultischen Marienverehrung, die Maria
erhalten will als "Unberührte", als "Jungfrau", als - wenn
man den Bildern und Statuen traut - ewig junge Schönheit,
brechen plötzlich das Schicksal und die Fragen so vieler
alter Frauen auf, die ihre Kinder an Ideen, an Kriege oder
an den Terminkalender verloren haben. Ohne heilige Scheu:
Maria ist eine Frau und eine Mutter wie jede andere. Die
Bibel gibt uns keinen Anhalt für Beschwichtigung. Sie hat
gelitten an der Entfremdung ihres Sohnes. Sie ist schier
verzweifelt an seinem Tod. Sie wird aber auch zu einer
"Säule" der Gemeinde nach dem Drama auf Golgatha und den
verschiedenen Erscheinungsberichten an Ostern. Das schönschti Wort
Nid öpe Schport, Muetter heisst das schönschti Wort. Es tuet viel und mängs bedüte, bi junge und bi alte Lüte. Muetter, we viel mal g'hört mes säge, vom Afang bis am Schluss vom Läbe. Es isch wie Sunneschin, jahrus, jahri, für jung und alt, für gross und chli. Muetter, wie chunts eim doch so heimelig vor, es tönt so lieb und weich as Härz und Ohr. Muetter, das schönschte Wort, isch wie Honig ufs täglich Brot. Und hesch amene Ort es Wehli, duet d'Muetter verbinde oder macht es Teeli. Es isch scho so, kei Tag gaht verbi, überall muess d'Muetter s'Schutzängeli si. Anton Diener (1912-2013)
Die Anekdote zum Muttertag
Vor dem Empfang der Königin Elisabeth von England sagte
Papst Johannes XXIII. zu seinem Privatsekretär Loris
Capovilla: "Wenn man bedenkt, dass der einfache Bauernsohn
aus einem kleinen bergamaskischen Dorf berufen ist, die
Königin von England zu empfangen, die Herrin Indiens
gewesen ist..." Renzo Allegri, Johannes XXIII., Ein Lebensbild, Verlag Neue Stadt, 1994, S. 180-181
Predigten Die
Wiedergeburt Rembrandt, Die Heimkehr des verlorenen Sohnes, Leinwand, 2.62 x 2.06 m, um 1668/69, St. Petersburg, Eremitage (zu Lukas 15,11-32) Beachten Sie die Hände: Die Rechte des Vaters trägt die Züge einer fraulichen Hand und zeigt seine mütterliche Seite ... Wir haben hier ein spätes Werk Rembrandts vor uns. Sein reformierter Glaube veranlasste ihn, sich mit biblischen Motiven auseinanderzusetzen, und dieses Motiv des heimkehrenden Sohnes beschäftigte ihn besonders. Der Vater ist aus dem dunklen Torbogen herausgetreten, wo er so oft Ausschau nach seinem Sohn gehalten haben mag. Nun hat sich dieser wieder eingefunden. In Lumpen, mit zerrissenem Schuhwerk und mit leeren Taschen kniet er vor seinem Vater. Die Umstehenden machen etwas befremdete, ratlose Gesichter, auch der soeben dazu gestoßene ältere Bruder, den wir rechts im Bild erkennen. Kein Vorwurf des Vaters ist sichtbar. Im Gegenteil, seine ganze Haltung bis hin zum geneigten Kopf vermittelt Zuwendung. Interessant ist dieses Bild nicht nur wegen der wohlbekannten Geschichte, sondern auch wegen den Händen des Vaters: Seine Rechte trägt frauliche Züge und zeigt seine mütterliche Seite. Der Künstler möchte uns die Überwindung der Gegensätze, des Männlichen und des Fraulichen zeigen und uns das Einssein in Christus in die Herzen schreiben, wie es der Apostel Paulus sagt: "Da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr seid alle einer in Christus Jesus." Galaterbrief 3,28 Diejenigen, die da zuschauen, haben etwas zu akzeptieren. Es wartet viel Arbeit auf sie. Dieselbe Liebe Gottes, die ihnen gilt, gilt auch dem verirrten Herzen des Bruders, das zurückgefunden hat. Das ist ja das, was so schwierig ist: Die Hinwendung, die Zuneigung, die Vergebung, die Liebe. Vorwürfe machen und sich besser fühlen ist einfacher. Das ist ja das, was so schwierig, aber auch faszinierend ist: Die Überwindung der Gegensätze; Nord und Süd, Schwarz und Weiß, Arm und Reich, Mann und Frau. Darum ist jedes Kind, jede Taufe, jede Familie immer auch ein Hoffnungszeichen: Dass es der Liebe gelingt, dass es Christus gelingt, zusammenzuführen, was zusammen gehört. last update: 27.10.2022 |