CHRISTentum.ch
Ein Portal für das Christentum in der Schweiz
Nächstenliebe
Liebhaben von Mensch zu Mensch:
das ist vielleicht das Schwerste, was uns aufgegeben ist,
das Äusserste, die letzte Probe und Prüfung,
die Arbeit, für die alle andere Arbeit
nur Vorbereitung ist.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Die Schuld, einander zu lieben
So bleibe denn keinem Menschen etwas schuldig, nichts, was du von ihm
geborgt hast, nichts, was du ihm versprochen hast, nichts, was er mit
Recht als Entgelt verlangen kann. Bleibe, wo möglich, keinem
Menschen etwas schuldig, keine Zuvorkommenheit, keinen Dienst, keine
Teilnahme in Freude oder Trauer, keine Schonung im Urteil, keine Hilfe
im Leben, keinen Rat in Gefahren, kein Opfer, und wäre es das
schwerste, nein, in all diesem bleibe keinem Menschen etwas schuldig:
bleibe aber dennoch in der Schuld, die du mit all diesem keineswegs
hast abzahlen wollen und vor Gott keineswegs hast abzahlen können,
der Schuld, einander zu lieben.
Sören Kierkegaard, Der Liebe Tun, 1847
Seid niemandem etwas schuldig, ausser dass ihr einander liebet; denn
wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt.
Römerbrief 13,8
Ein Gebet
Herr, gib uns Augen,
die den Nachbarn sehn;
Ohren, die ihn hören
und ihn auch verstehn.
Hände, die es lernen,
wie man hilft und heilt;
Füsse, die nicht zögern,
wenn die Hilfe eilt.
Herzen, die sich freuen,
wenn ein andrer lacht;
einen Mund zu reden,
was ihn glücklich macht.
Friedrich Walz (nach 3. Mose 19,34: "Wie ein Einheimischer aus
eurer eignen Mitte soll euch der Fremdling gelten, der bei euch wohnt,
und du sollst ihn lieben wie dich selbst; ihr seid doch auch Fremdlinge
gewesen im Lande Ägypten; ich bin der Herr, euer Gott.")
last update: 22.08.2015