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Orgel Seufzend durchs
Gewölbe zieht, und wieder
dröhnend,
Orgelspiel. Andächtige Gläubige hören, Wie vielstimmig in verschlungenen Chören, Sehnsucht, Trauer, Engelsfreude tönend, Sich Musik aufbaut zu geistigen Räumen, Sich verloren wiegt in seligen Träumen (...) Und nun spielt der Organist, es lauschen Im Gewölb die Seelen hingegangener Frommer Meister, mit vom Bau umfangener, Den sie gründen halfen und errichten. Denn derselbe Geist, der in den Fugen Und Toccaten atmet, hat einst die besessen, Die des Münsters Maße ausgemessen, Heiligenfiguren aus den Steinen schlugen (...) Auf dem Zauberpfad der Notenzeichen, Dem Geäst der Schlüßel, Signaturen, Auf dem Tastwerk, das die Füß' und Hände Eines Organisten bändigen, entweichen Gottwärts, geistwärts alle höchsten Strebungen, Strahlen, was an Leid sie je erfuhren, Aus im Ton. In wohlgezählten Bebungen Löst der Drang sich, steigt die Himmelsleiter, Menschheit bricht die Not, wird Geist, wird heiter. Denn zur Sonne zielen alle Erden Und des Dunkels Traum ist: Licht zu werden (...) Das Vollkommene aber ist hienieden Ohne Dauer, Krieg wohnt jedem Frieden Heimlich inne, und Verfall dem Schönen. Orgel tönt, Gewölbe hallt, es treten Neue Gäste ein, verlockt vom Tönen, Eine Frist zu rasten und zu beten (...) Aus Hesses "Orgelspiel"
Zweiunddreissig Jahre war sie alt, als sie den
neununddreissigjährigen
Giovanni Luciani heiratete. Er war zwar Katholik, aber praktizierte
kaum;
sie heiratete ihn unter der Bedingung, dass er in keiner Weise die
religiöse
Erziehung der Kinder behindern würde. Durch das Beispiel
seiner guten
und gläubigen Frau fand Giovanni Luciani nach und nach zum
Glauben
zurück.
last update: 20.08.2015 |