CHRISTentum.ch
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Passionszeit

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Gebet zu Beginn der Fastenzeit

Herr Jesus, du hast dich in die Wüste zurückgezogen. Führe alle Menschen zur Einkehr. Sie ist der Anfang der Bekehrung und des Heils.
Du hast dein Haus und deine Mutter verlassen. Du wolltest Einsamkeit, Müdigkeit und Hunger ertragen. Du hast dem Versucher mit dem ewigen Wort geantwortet.
Wir bitten dich: Laß nicht zu, daß wir zu ausgetrockneten Brunnen eilen. Laß nicht zu, daß der Genuß der Güter der Welt unser Herz stumpf mache. Erhöre die Klagen der Armen, der Kranken, der Kinder, die verlaßen sind oder gequält werden, erhöre die Klagen der unzähligen Brüder und Schwestern, die auch heute nicht genug zu essen haben, die ihren nackten Leib nicht bedecken können, die keine Wohnung für ihre Familien finden. Gewähre doch allen, die deinen Namen tragen, die Frohbotschaft weiterzugeben durch Gebet, Bereitschaft zum Leiden und Hingabe an deinen Willen.
Wie du, Lamm Gottes, an den Jordan getreten bist mit der Haltung des Sünders, so hilf auch uns, unsere Sünden bekennen, damit du uns reinigst. Und wie über dir sich der Himmel öffnete und die Stimme des Vaters erklang, so laß auch uns die Stimme des himmlischen Vaters vernehmen, der uns als seine Kinder anerkennt.
Laß unser Gebet aus den Häusern emporsteigen, in denen wir arbeiten, lieben und leiden. Erhöre die Gebete so vieler Kinder, der suchenden jungen Menschen, der opferbereiten Eltern, der Heimatlosen, der Verzagten und aller Menschen, die sich nach dir ausstrecken, der du uns tröstest mit himmlischen Gaben.
Amen.

Johannes XXIII., 1881-1963



Gedicht aus Lateinamerika

Hast du diesen übelriechenden Gürtel 
von Baracken und elenden Höhlen gesehen, 
der die Grossstädte mit seiner beklemmenden 
und traurigen Umarmung einschliesst? 
Es sind die Armen, die um deine Hilfe flehen 
Es sind die Armen, die an deine Türe kommen 
und dir ihre leeren Hände hinstrecken 
wie Lazarus dem reichen Mann. 
Und Christus bettelt mit ihnen. 
Er ist es, der leidet und sich sorgt. 
Und Christus weint über das ihnen zugefügte Unrecht. 
Denn Christus wohnt in diesen Höhlen. 
Und die Armen sind Christus; 
denn es ist Christus, der an deine Türe klopft.

Unbekannter Autor



Aus der Regel des Benediktus

Das Fasten lieben. Arme erquicken. Nackte bekleiden.
Kranke besuchen. Tote begraben. Bedrängten zu Hilfe kommen.
Trauernde trösten. Dem Treiben der Welt sich entfremden. Der Liebe zu Christus nichts vorziehen.
Zorn nicht zur Tat werden lassen. Rachegelüste nicht dauern lassen. Kein Falsch im Herzen tragen.
Nicht heuchlerischen Frieden bieten. Von der Liebe nicht lassen... Endlich an der Barmherzigkeit Gottes niemals verzweifeln.
Siehe, das sind die Werkzeuge der geistlichen Kunst.



Reinigung

Unser menschlicher Geist kann verglichen werden mit einem Teich voll von sehr schmutzigem Wasser. Du kannst dich nicht von dem Schmutz befreien, aber du kannst ihn auf dem Grund des Teiches sich absetzen lassen. Gieße jeden Tag in den Teich Tropfen klaren Wassers ... das Gute ... die Liebe ... die Wahrheit ... die Heiligkeit. Überzeuge dich, daß jeden Tag klares Wasser hinzugefügt wird. Nimm dir dazu Zeit, es zu tun. In Zeiten der Sorge und des Stresses wird ohne Zweifel der Schmutz vom Boden aufgewühlt, aber je mehr klares Wasser du in den Teich eingelassen hast, desto weniger Schmutz wird heraufkommen. Sei gewiß, was du zusammenfaßt, ist für dein eigenes Wohl und kann der Ehre Gottes dienen.

David Adam



Leiden

Wenn man im Kreuz und Leiden ist, so wird alle Zeit zu lang und macht Ungeduld. Das Leiden ist nicht schwer, wenn einer das Ende seines Leidens absehen kann. Es denkt einer: Es ist eine böse Stunde, ein böser Tag, eine böse Woche, danach wird's besser. Aber wenn man das Ende nicht sieht, so ist alles Leiden unerträglich, und wenn es gleich nur eine Viertelstunde währet. 

Martin Luther



Brot und Frieden

"Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht" (Mt.4,4). Warum Brot und Wort zusammengenommen werden müssen, erklärt uns vielleicht der chinesische Begriff für Frieden: Das chinesische Schriftzeichen für "Frieden" (WA) ist aus dem Zeichen für "Korn" und dem Zeichen für "Mund" zusammengesetzt. Die Bedeutung von WA ist: Wo genügend Reis unter den Menschen da ist, ist Friede. Reis muss aber gerecht verteilt werden, dann erst ist Friede, Harmonie. Dass wir das so halten, dazu hat sich uns Christus als Wort gegeben, und als Brot und Wein. Das heisst doch: teilt ...



Fasten heisst, mit dem Körper beten.
Dorothee Sölle



Predigten

Was heisst Busse?

Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefässen



Gemeinsames Liedgut der Evangelischen und Katholischen Kirchen der Schweiz


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last update: 19.04.2015