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ABDANKUNGSFEIER
IN DER KIRCHE / KAPELLE / HALLE

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Nicht nur der lichte Tag, auch die Nacht hat ihre Wunder. Es gibt Blumen, die
 nur in der Wildnis gedeihen, Sterne, die nur am Horizont der Wüste erscheinen.
 Es gibt Erfahrungen der göttlichen Liebe, die uns nur in der äussersten
 Verlassenheit, ja am Rande der Verzweiflung, geschenkt werden.
 (Gertrud von le Fort, 1876-1971)

Kaktus (Mexiko) aus der Sukkulentensammlung Gartenbauamt Stadt Zürich, Foto Jakob Vetsch, 1. November 2001. "Sukkulenz" beschreibt das Phänomen, dass Pflanzen Wasser speichern, um mit diesem Vorrat trockenere Jahreszeiten zu überdauern.


Liturgie


Formular 1

Musik

Begrüssung

Wir bringen das Leben und was uns bewegt vor Gott ...

Musik

Lesung

Musik

Besinnung

Musik

Fürbitte

Dank.............................. OrganistIn.............................. Kollekte.............................. Mahl.............................. Gottesdienst am Verkündsonntag vom .... um.............................

Gemeinsames "Unser Vater"

Sendung

Segen

Musik


Formular 2

Eingangsspiel der Orgel

Grusswort :
"Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft; denn er ist mein Hort, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde."

Wir sind im Andenken an (N.N.) zusammengekommen, der/die im ... . Lebensjahr aus dieser Zeit in die Ewigkeit heimgerufen worden ist.

Lesung

Lied

Gebet

Lebenslauf 
Unsere Gedanken weilen bei den Hinterbliebenen und lassen sie unsere herzliche Anteilnahme wissen.

1. Zwischenspiel

Predigt

2. Zwischenspiel

Fürbittengebet

Lied

Dank: Im Namen der Angehörigen danke ich allen, die dem/der Verstorbenen in seinem/ihrem Leben mit Liebe und Güte begegnet sind und ihm/ihr heute die letzte Ehre erwiesen haben. 
Mahl: Auswärtige, Verwandte und Freunde sind eingeladen zum Leidmahl im Restaurant .......

Kollekte

Segen

Ausgangsspiel der Orgel


Eingangsworte


Im Namen Gottes, der da ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.

Seid stille dem Herrn, und wartet auf ihn. Durch Stillesein und Hoffen werdet ihr stark sein.

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Hort, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde.

Wir sind zusammengekommen im Andenken von N.N., da er (sie) in seinem (ihrem) ... . Lebensjahr aus dieser Zeit in die Ewigkeit gerufen worden ist. 

Wenn ein lieber Freund stirbt, klingen die Glocken anders als sonst.
Martin Luther

Nicht nur der lichte Tag, auch die Nacht hat ihre Wunder. Es gibt Blumen, die nur in der Wildnis gedeihen, Sterne, die nur am Horizont der Wüste erscheinen. Es gibt Erfahrungen der göttlichen Liebe, die uns nur in der äussersten Verlassenheit, ja am Rande der Verzweiflung, geschenkt werden. 
Gertrud von le Fort, 1876-1971

Der Mensch lebt und bestehet 
nur eine kurze Zeit 
und alle Welt vergehet 
mit ihrer Herrlichkeit. 
Es ist nur Einer ewig und an allen Enden 
und wir in seinen Händen. 
Matthias Claudius

Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. 
Psalm 34, 19

Gepriesen sei der Herr Tag für Tag! Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe. Gott ist ein Gott, der uns Rettung bringt. Gott, der Herr, führt uns heraus aus dem Tod. 
Psalm 68, 20. 21

Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens. 
Johannes 6, 68

Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. 
Johannes 11,25.26

Christus spricht: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost: Ich habe die Welt überwunden. 
Johannes 16,33

Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unsrem Herrn, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat. 
2. Timotheus 1, 2. 1

Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. 
Hebräer 13, 14

Jesus spricht: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16, 22

Ein jedes Band, das noch so leise, 
die Menschen aneinander reiht, 
wirkt fort in seiner stillen Weise 
durch unberechenbare Zeit. 
August von Platen, 1796-1835

Wir wissen, dass die Trübsal Geduld wirkt, die Geduld aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, weil die Liebe Gottes ausgegossen ist in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. Denn Christus ist, als wir noch schwach waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben.
Römer 5,3-6


Lesungen


Herr, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss. Siehe, meine Tage sind eine Handbreit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! Sie gehen daher wie ein Schatten und machen sich viel vergebliche Unruhe: sie sammeln und wissen nicht, wer es einbringen wird. Nun, Herr, wessen soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. 
Psalm 39, 5-8

Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: 3Kommt wieder, Menschenkinder!2 Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen blüht und sprosst und des Abends welkt und verdorrt. Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Psalm 90, 1-12

Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde: wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn achten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, dass sie danach tun. 
Psalm 103, 15-18

Am ersten Tag der Woche kamen die Frauen am frühen Morgen zur Gruft und brachten den Balsam, den sie bereitet hatten. Da fanden sie den Stein von der Gruft weggewälzt. Als sie aber hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es begab sich, während sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in blitzendem Gewand zu ihnen. Als sie aber in Furcht gerieten und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: "Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferweckt worden. Erinnert euch, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war, indem er sagte: Der Sohn des Menschen muss ausgeliefert werden in die Hände sündiger Menschen und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen." Und sie erinnerten sich seiner Worte. Und sie kehrten von der Gruft zurück und verkündigten dies alles den Elfen und allen übrigen. Maria aus Magdala und Johanna und Maria des Jakobus und die übrigen mit ihnen sagten dies zu den Aposteln. 
Lukas 24, 1-10

Christus spricht: Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach. Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reissen. 
Johannes 10, 14.15.27.28

Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. 
Römer 14, 7-9

Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche wird anziehen die Unverweslichkeit und dies Sterbliche wird anziehen die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: "Der Tod ist verschlungen in den Sieg." Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus. 
1. Kor. 15,42-44.53-55.57

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für den Mann. Und ich hörte eine grosse Stimme von dem Thron her, die sprach: "Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen." Und der auf dem Thron sass, sprach: "Siehe, ich mache alles neu!" 
Offenbarung 21,1-5

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wo nicht, würde ich euch dann gesagt haben, dass ich hingehe, um euch eine Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe, dahin wisst ihr den Weg. Thomas sagt zu ihm: "Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst; wie können wir den Weg wissen?" Jesus sagt zu ihm: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater ausser durch mich." 
Johannes 14,1-6

Wir wissen, dass wir, wenn unsre irdische Zeltwohnung abgebrochen sein wird, einen Bau haben, den Gott bereitet hat, ein nicht mit Händen gemachtes, ewiges Haus in den Himmeln.
Die Liebe Christi hält uns zusammen, da wir zu diesem Urteil gekommen sind, dass einer für alle gestorben ist, also alle gestorben sind. Und er ist für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.
Somit kennen wir von jetzt an niemand nach dem Fleisch; wenn wir Christus nach dem Fleisch auch gekannt haben, kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so. Ist somit jemand in Christus, so ist er ein neues Geschöpf. Das Alte ist vergangen, siehe, es ist neu geworden.
Alles aber kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung verliehen hat. Denn Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst, indem er ihnen ihre Übertretungen nicht anrechnete und in uns das Wort der Versöhnung legte.
So sind wir nun Gesandte für Christus, indem Gott durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasset euch versöhnen mit Gott! 
2.Korintherbrief 1,14-20

Wir wollen euch aber nicht in Unkenntnis lassen, ihr Brüder, über die Entschlafenen, damit ihr nicht trauert wie die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott in dieser Weise auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm zusammenführen. Denn das sagen wir euch als ein Wort des Herrn, dass wir, die wir leben, die wir bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird unter einem Befehlsruf, unter der Stimme eines Erzengels und unter dem Schall der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darnach werden wir, die Lebenden, die Übrigbleibenden, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein. Darum tröstet einander mit diesen Worten! 
1.Thessalonicherbrief 4,13-4,18


Gebete


Amaryllis - Foto: Stana Vetsch


Mache meinen Willen dem deinen gleich

Vater im Himmel, ich bitte weder um Gesundheit noch um Krankheit, weder um Leben noch um Tod, 
sondern darum, daß du über meine Gesundheit und meine Krankheit, über mein Leben und meinen Tod 
verfügst zu deiner Ehre und meinem Heil. 
Du allein weißt, was mir dienlich ist. 
Du allein bist der Herr, tue, was du willst. 
Gib mir, nimm mir, aber mache meinen Willen dem deinen gleich. 
Amen. 
Blaise Pascal


Unser Gott

Unser Gott und Vater, 
schenke uns rechtzeitig den Willen, ein Leben zu führen, das dir wohlgefällt.

Wir allein laufen und irren durch das Leben ohne Sinn und ohne Ziel.

Du aber rufst uns zum Leben, das nicht aufhört, 
und zur Freude und zum Wohltun, wie es dir gefällt.

Mit unserem Leben sollen wir dich, Gott, loben, preisen und ehren. 
Darum laß uns dein Wort hören und es in die Tat umsetzen.

Mitten in Schuld und Angst, Traurigkeit und Vergänglichkeit, 
sagst du uns das Wort der Vergebung und des ewigen Lebens durch Jesus Christus.

Er hat für uns Menschen alle Schuld und alles Leid auf sich genommen;
auch für mich ganz persönlich ist er gestorben und auferstanden.

Er rettet uns; er tröstet mich.

Sei du bei uns, komm du zu mir mit deiner Kraft und deinem Trost. 
Sei du der Weg meines Lebens, auf dem ich weitergehen kann. Rede du zu mir, zu uns.

Amen.


Dessen Geist so gut ist

Herr, 
dessen Geist so gut und mild ist in allen Dingen und der du so barmherzig bist, 
daß nicht nur die Glücksfälle, sondern auch die Unglücksfälle, die deine Erwählten treffen, 
Wirkungen deiner Barmherzigkeit sind;

verleihe mir die Gnade, daß ich nicht als Heide handle in dem Zustand, 
in den deine Gerechtigkeit mich versetzt hat, 
sondern daß ich dich wie ein wahrer Christ als meinen Vater und meinen Gott anerkenne, 
in welcher Lage ich mich auch befinde;

der Wechsel meiner Lage verändert ja die deine nicht, 
und du bist immer derselbe, wie sehr ich auch dem Wechsel unterworfen bin,
und du bist nicht weniger Gott, wenn du schlägst und strafst, als wenn du tröstest und Nachsicht übst.
Amen.

(Aus dem "Memorial" von Blaise Pascal, 
niedergeschrieben acht Jahre vor seinem frühen Tod im Alter von 39 Jahren am 29. August 1661. 
Er trug es - eingenäht in sein Wams - ständig auf seinem Herzen.)


Texte


Die Seeschwalben

Ich las einmal in einer Zeitschrift, dass die Seeschwalben, die kleinen Vögel, die ihre Eier an den Meeresstrand legen, ihre Nester kugelförmig bauen und so fest verschliessen, dass die Wogen des Meeres nicht eindringen können. Nirgends findet sich ein kleiner Spalt. Nur an der obersten Stelle steht das Nest ein wenig offen, und die zarten Vogeljungen bleiben am Leben, auch wenn das Wasser sie umbraust. Sie werden auf den Wellen getragen. Die Öffnung nach oben verschafft die zum Atmen notwendige Luft und gibt dem Schiffchen das Gleichgewicht. Wenn die Flut sie überrascht, schwimmen sie sicher auf den Wellen, ohne unterzugehen.
Aus einem Brief an einen trauernden Menschen



Wohl blühet jedem Jahre
Sein Frühling mild und licht,
Auch jener grosse, klare,
Getrost! er fehlt dir nicht;
er ist dir noch beschieden
Am Ziele deiner Bahn,
Du ahnest ihn hinieden,
Und droben bricht er an.

Ludwig Uhland


Ich möchte heim

Ich möchte heim; mich zieht´s dem Vaterhause, 
dem Vaterherzen zu, 
fort aus der Welt verworrenem Gebrause 
zur tiefen, stillen Ruh. 
Mit tausend Wünschen bin ich ausgegangen, 
heim kehr´ ich mit bescheidenem Verlangen; 
noch hegt mein Herz nur einer Hoffnung Keim: 
Ich möchte heim.

Ich möchte heim; das Schifflein sucht den Hafen, 
das Bächlein läuft ins Meer,
das Kindlein legt im Mutterarm sich schlafen, 
und ich will auch nicht mehr. 
Manch´ Lied hab´ ich in Lust und Leid gesungen, 
wie ein Geschwätz sind Lust und Leid verklungen; 
im Herzen blieb mir noch der letzte Reim: 
Ich möchte heim.

K. Gerok



Vertrauen in Gott


Ich will zu meinem Vater gehn
und will ihm alles sagen,
was ich in diesem Leben hab
an Schmerz und Leid getragen.

Mein Vater weiss es ohnehin,
denn nichts ist ihm verborgen,
und doch vertraue ich mich ihm
mit allen meinen Sorgen.

Er, der das weite All regiert
und alles hält in seinen Händen,
er weiss, was mir zum Besten dient,
und kann mein Leid beenden.

Drum gehe ich getrost zu ihm
an allen meinen Tagen,
denn diesem grossen Gott darf ich
all' meine Nöte sagen.

Er wird bestimmt zu seiner Zeit
mein Unglück völlig wenden,
drum übergeb' ich willig mich
den treuen Vaterhänden.

Elisabeth Brandt



Vertrauen

Erscheinen meines Gottes Wege
mir seltsam, rätselhaft und schwer,
und gehn die Wünsche, die ich hege,
still unter in der Sorge Meer,
will trüb und schwer der Tag verrinnen,
der mir nur Qual und Schmerz gebracht,
dann will ich mich auf eins besinnen,
dass Gott nie einen Fehler macht.

Wenn über ungelösten Fragen
mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen,
weil sich der Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen
in Gottes Rechte legen sacht
und alsdann sprechen unter Tränen,
dass Gott nie einen Fehler macht.

Drum still, mein Herz, und lass vergehen,
was irdisch und vergänglich heisst!
Im Lichte droben wirst du sehen,
dass gut die Wege, die er weist.
Und müsstest du dein Liebstes missen,
ja ging's durch kalte, finstre Nacht,
halt fest an diesem stillen Wissen,
dass Gott nie einen Fehler macht.

Von einem in Stalingrad gefallenen Soldaten


Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. 
Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heisse Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht." Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schliesslich ganz. 
Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heisse Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts mehr wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne." Ein Luftzug ging durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.
Leise und sehr traurig meldete sich nun auch die dritte Kerze zu Wort. "Ich heisse Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie liebhaben sollen." Mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht. 
Da kam ein Kind ins Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: "Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!" Fast fing es an zu weinen. 
Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heisse Hoffnung." Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze - und zündete die anderen wieder an.


Fürbittgebet


Herr, Gott!

Du hast Macht über Leben und Tod, du bist der Herr der Geister und allen Fleisches. 
Du tötest und machst wieder lebendig, du führst in die Verlassenheit und wieder heraus. 
Du hast den Menschen geschaffen und ziehst die Deinen zu dir, dass sie bei dir Ruhe finden. 
Du allein bist unvergänglich und unwandelbar; 
du veränderst und wandelst deine Geschöpfe um und gibst ihnen eine neue Gestalt.

Wir bitten dich für unsern entschlafenen Bruder (unsere entschlafene Schwester): 
Lass ihn (sie) ruhen in deinem Frieden, 
erwecke ihn (sie) an dem Tage, den du nach deinen untrüglichen Verheissungen heraufführen wirst, 
und gib ihm (ihr) das Erbe der Heiligen in deinem ewigen Reich. 
Gedenke nicht seiner (ihrer) Sünden und gib, dass sein (ihr) letzter Ausgang voll Frieden sei. 
Heile die Trauer derer, die um ihn (sie) Leid tragen mit deinem Trost 
und schenke uns allen ein gutes Ende um Jesu Christi, unseres Herrn willen.
Amen.

Bischof Serapion von Thmuis, 4. Jh.


Sendungsworte


Christus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben. 
Johannes 14,19

Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark. 
Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen. 
1.Korinther 16,13.14


Segen


Dass ich Gott immer im Kopf habe, in allem, wie ich´s verstehe:
Er wohne in meinen Augen und in der Art, wie ich sehe.
Gott sei mir immer im Munde und in dem, was ich sage.
Gott sei mir im Herzen, wonach immer es frage.
Gott stehe für mich am Ende, wenn ich mich von euch wende.
Amen.
Aus Irland


Segen sei mit dir, der Segen strahlenden Lichtes, 
Licht um dich her und innen in deinem Herzen. 
Sonnenschein leuchte dir und erwärme dein Herz, 
bis es zu glühen beginnt wie ein grosses Torffeuer - 
und der Fremde tritt näher, um sich daran zu wärmen.
Aus deinen Augen strahle gesegnetes Licht, 
wie zwei Kerzen in den Fenstern eines Hauses, 
die den Wanderer locken, Schutz zu suchen 
dort drinnen vor der stürmischen Nacht.
Wen du auch triffst, wenn du über die Strasse gehst - 
ein freundlicher Blick von dir möge ihn treffen.
Und der gesegnete Regen, der köstliche, sanfte Regen 
ströme auf dich herab. 
Die kleinen Blumen mögen zu blühen beginnen 
und ihren köstlichen Duft ausbreiten, wo immer du gehst.
Der Segen der Erde, der guten, der reichen Erde sei für dich da. 
Weich sei die Erde dir, wenn du auf ihr ruhst, 
müde am Ende des Tages, 
und leicht ruhe die Erde auf dir am Ende des Lebens, 
daß du sie schnell abschütteln kannst - 
und auf und davon auf deinem Wege zu Gott.
Amen.
Aus Irland


last update: 21.03.2016