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BEISETZUNG AM GRAB

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Nicht nur der lichte Tag, auch die Nacht hat ihre Wunder. Es gibt Blumen, die
 nur in der Wildnis gedeihen, Sterne, die nur am Horizont der Wüste erscheinen.
 Es gibt Erfahrungen der göttlichen Liebe, die uns nur in der äussersten
 Verlassenheit, ja am Rande der Verzweiflung, geschenkt werden.
  Gertrud von le Fort, 1876-1971

Kaktus aus der Sukkulentensammlung Gartenbauamtes Stadt Zürich. Foto: Jakob Vetsch, 1. November 2001.
"Sukkulenz" beschreibt das Phänomen, dass Pflanzen Wasser speichern, um mit diesem Vorrat trockenere Jahreszeiten zu überdauern.


Liturgie


Formular 1

Christus spricht: 
"Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken."

"Wenn ich einmal soll scheiden, 
so scheide nicht von mir - 
wenn ich den Tod soll leiden, 
so tritt du dann herfür. 
Wenn mir am allerbängsten 
wird um das Herze sein, 
so reiss mich aus den Ängsten 
kraft deiner Angst und Pein."

In der Hoffnung unseres Glaubens nehmen wir heute Abschied von (N.N.), da er/sie im ... . Lebensjahr aus dieser Zeit in die Ewigkeit heimgerufen wurde. 
(evntl. Fahnengruss, Blumen auf Sarg oder Urne legen)

Lesung Psalm 23:
"Du, Herr, bist mein Hirt, 
darum kenne ich keine Not. 
Du bringst mich auf saftige Weiden, 
lässt mich ruhen am frischen Wasser 
und gibst mir neue Kraft. 
Auf sicheren Wegen leitest du mich, 
dafür bürgst du mit deinem Namen. 
Und geht es auch durchs dunkle Tal - 
ich habe keine Angst! 
Du, Herr, bist bei mir; 
du schützest mich und führest mich, 
das macht mir Mut. 
Vor den Augen meiner Feinde 
deckst du mir deinen Tisch; 
als Gast nimmst du mich bei dir auf 
und füllst mir den Becher randvoll. 
Deine Güte und Liebe umgeben mich 
an allen kommenden Tagen; 
in deinem Haus darf ich nun bleiben 
mein Leben lang."

"Jesus lebt. 
Ihm ist das Reich 
über alle Welt gegeben - 
mit ihm werd auch ich zugleich 
ewig herrschen, ewig leben. 
Gott erfüllt, was er verspricht 
- dies ist meine Zuversicht."

Wir beten gemeinsam:
"Unser Vater im Himmel! 
Geheiligt werde dein Name. 
Dein Reich komme. 
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. 
Unser tägliches Brot gib uns heute. 
Und vergib uns unsere Schuld, 
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. 
Und führe uns nicht in Versuchung, 
sondern erlöse uns von dem Bösen. 
Denn dein ist das Reich und die Kraft 
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. 
Amen."

Zur Abdankungsfeier gehen wir miteinander in die Kirche, die Angehörigen und ihr Prediger voraus, nachher die ganze Trauerversammlung.

"Der Herr behüte unsern Ausgang und Eingang jetzt und immerdar."
Amen.
Evntl. Blumen auf Sarg oder Urne legen


Formular 2

Im Namen Jesu. Amen. 
Was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig. Darum schauen wir nicht auf das Sichtbare, das vergeht, sondern auf das Unsichtbare, das bleibt. 
Christus spricht: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe geben.

Nachdem es Gottes Ratschluss war, N.N. im ... . Lebensjahr aus diesem zeitlichen Leben heimzurufen, müssen wir heute Abschied von ihm/ihr nehmen. Wir tun dies in der Hoffnung unseres christlichen Glaubens.

Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube - Christus aber spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, obgleich er stirbt, und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nie mehr sterben. 
(evntl. Fahnengruss, etc.)

Lesung

Unser Vater

Zur Abdankungsfeier gehen wir nun miteinander in die Kirche, die Angehörigen und ihr Pfarrer voraus, nachher die ganze Trauerversammlung. 
Der Herr behüte unsern Ausgang und Eingang jetzt und immerdar. 
Evntl. Blumen auf Sarg/Urne legen.


Worte


Wir sollen nicht trauern, dass wir die Toten verloren haben, sondern dankbar sein dafür, dass wir sie gehabt haben, ja auch jetzt noch besitzen; denn wer heimkehrt zum Herrn, bleibt in der Gemeinschaft der Gottesfamilie und ist nur vorausgegangen.
Kirchenvater Hieronymus, 350-420


So reich bist du, als du tränenreich bist. 
So frei bist du, als du dich selbst überspringst. 
So wahr bist du, als du dich kannst verwerfen. 
So gross bist du, als klein vor dir der Tod ist. 
So tief bist du Wunder, als du tiefe Wunder siehst. 
Franz Werfel, 1890-1945


Was bleibt?

Die Liebe bleibt, die selbst das Herz empfunden, 
ein Quell, der rieselnd durch die Wüste rinnt. 

Die Hoffnung bleibt, im Tode zu gesunden, 
wenn alle Kämpfe ausgekämpfet sind. 

Der Glaube bleibt, dass wer da mutig ringt, 
dem Born der Kraft in Schmerzen näher dringt. 

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; 
am grössten aber unter diesen ist die Liebe. 
1. Korinther 13,13


Wo Menschenwege enden, 
fängt Gottes Weg erst an, 
der alle Wege wenden 
und Welten lenken kann. 
Wo Menschenmacht entschwindet, 
erst Gottes Macht beginnt, 
der seine Kraft entbindet, 
wo unsre Kraft zerrinnt. 
Fritz Woike


Die uns verlassen mussten,
sind uns nicht verloren;
sie wurden nur zu einem neuen Leben neu geboren.
Wir finden sie dereinst, so wie wir hier sie fanden;
ihr Tod war nur die Lösung aus des Leibes Banden.
Das enge Haus der Sinne fasst den Menschen nicht –
er ist ein König, und sein Reich ist Licht.
Bô Yin Râ


Lesungen


O Herr, du warst unsre Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht. Ehe die Berge geboren waren und die Erde und die Welt geschaffen, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Du lässest die Menschen zum Staube zurückkehren, sprichst zu ihnen: "Kehret zurück, ihr Menschenkinder!" Denn tausend Jahre sind vor deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen, wie eine Wache in der Nacht. Du säest sie aus, von Jahr zu Jahr, sie sind wie das sprossende Gras: Am Morgen erblüht es und sprosst, am Abend welkt es und verdorrt. Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, sind es achtzig Jahre, und das meiste daran ist Mühsal und Beschwer. Lehre uns unsre Tage zählen, dass wir ein weises Herz gewinnen. Sättige uns frühe mit deiner Gnade, dass wir frohlocken und uns freuen unser Leben lang. Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, wie wir Unglück litten. Die Huld des Herrn, unsres Gottes, sei über uns! Das Werk unsrer Hände wollest du fördern, ja, fördere es, das Werk unsrer Hände!
Aus Psalm 90


So spricht der Herr: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, sind auch meine Wege höher als eure Wege, und meine Gedanken höher als eure Gedanken. Ich weiss wohl, was für Gedanken ich über euch habe, Gedanken zum Heil und nicht zum Unheil, euch eine Zukunft und Hoffnung zu gewähren. Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer. Durch Stillesein und Hoffen werdet ihr stark sein. Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Hort, meine Hilfe, mein Schutz, dass ich nicht fallen werde.


Herr, sei mir gnädig, denn ich bin schwach. Heile mich, Herr, denn meine Seele ist sehr erschrocken. Doch du hältst mich bei meiner rechten Hand; du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. So spricht der Herr: Ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich bin der Herr, der deine rechte Hand stärkt und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir. Dein Erlöser wird das zerstossene Rohr nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Christus ruft uns zu: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.


Ich blicke hinauf zu den Bergen, denn von dort erwarte ich Hilfe. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat! Höre: Der Herr lässt nicht zu, dass du zu Fall kommst. Er gibt immer auf dich acht. Er wird nicht müde und schläft nicht ein; er sorgt auch für dich. Der Herr ist bei dir. Er hält die Hand über dich, damit dich die Hitze der Sonne nicht quält und der Mond dich nicht krank macht. Der Herr wendet Gefahr von dir ab und bewahrt dein Leben. Was immer du tust: Er wird dich beschützen, vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft!
Psalm 121


Du, Herr, bist mein Hirt, darum kenne ich keine Not. Du bringst mich auf saftige Weiden, lässt mich ruhen am frischen Wasser und gibst mir neue Kraft. Auf sicheren Wegen leitest du mich, dafür bürgst du mit deinem Namen. Und geht es auch durchs dunkle Tal - ich habe keine Angst! Du, Herr, bist bei mir; du schützest mich und führest mich, das macht mir Mut. Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir deinen Tisch; als Gast nimmst du mich bei dir auf und füllst mir den Becher randvoll. Deine Güte und Liebe umgeben mich an allen kommenden Tagen; in deinem Haus darf ich nun bleiben mein Leben lang.
Psalm 23


Lobe den Herrn, meine Seele, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan! Der dir all deine Schuld vergibt und alle deine Gebrechen heilt, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit, der mit Gutem dein Verlangen stillt, dass deine Jugend sich erneuert gleich dem Adler. Barmherzig und gnädig ist der Herr, langmütig und reich an Güte. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten. Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten. Denn er weiss, was für Geschöpfe wir sind, er denkt daran, dass wir Staub sind. Des Menschen Tage sind wie das Gras; er blüht wie die Blume des Feldes: Wenn der Wind darüber geht, so ist sie dahin, und ihre Stätte weiss nichts mehr von ihr. Aber die Gnade des Herrn währt immer und ewig und seine Treue auf Kindeskinder bei den Frommen, die seinen Bund halten und an seine Gebote denken bei ihrem Tun. Der Herr hat seinen Thron im Himmel errichtet, und seine Königsmacht herrscht über das All. 
Aus Psalm 103


Unser Herr Jesus Christus spricht: 
Ich bin die Türe. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden, und er wird ein und aus gehen und Weide finden. Ich bin der gute Hirt; der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach. Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reissen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alle, und niemand kann sie aus der Hand des Vaters reissen. Ich und der Vater sind eins.
Aus Johannes 10


last update: 03.11.2015