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Das Gotteshaus zu Serneus

SERNEUSER HAUSSPRÜCHE

Einleitende Gedanken

Die Siedlung Serneus schaut nach Norden. Sie erfuhr nach dem Brand von 1741 in verhältnismässig jüngerer Vergangenheit zum guten Teil einen Wiederaufbau und liegt bis heute abseits von jedem Durchgangsverkehr. In den letzten Jahrzehnten wurden erfreulicherweise etliche Haussprüche durch fachgerecht getätigte Auffrischung wieder schön zur Geltung gebracht. Diesen Umständen verdanken wir die Bewahrung vieler Sprüche an Häusern, in Stuben und an Gegenständen.
Wie das ganze Dorfbild, ist auch der hiesige Inschriftenbestand  ziemlich einheitlich ausgeführt, nämlich ohne weisses Band flach gekerbt. "Ich sage sicher nicht zuviel, wenn ich diese Haussprüche als die schönste Zier des Prättigauer Hauses bezeichne", äusserte sich seinerzeit Dekan Truog. In der Tat bringen Haussprüche dem geduldigen Betrachter das Empfinden und Denken, den Glauben und die Hoffnung einstiger Hausbewohner eindrücklich liebevoll nahe. Sie repräsentieren einen wichtigen Teil kulturellen und religiösen Ausdrucks der Volkseinstellung im Tal aus einer Zeit, in welcher beträchtlich weniger Informationsquellen flossen als heutzutage.
So spricht der grosse Brand noch aus recht düsteren Inschriften. Vom Wiederaufbau der 29 Häuser zeugen viele Sprüche. Nur drei davon wünschen jedoch einfach Gottes Bewahrung vor einem neuen Brand. Häufiger findet sich die Verwerfung des flüchtigen, jammervollen und sündigen Lebens und das Ersehnen nach dem Frieden der himmlischen Heimat. Wir begegnen Schilderungen des Opfertodes Christi, des jüngsten Gerichtes, des Himmels und der Hölle, die dem Menschen vor Augen geführt werden. Offenbar war jene Katastrophe in Serneus stärker als in anderen Dörfern als göttliches Mahnmal, ja als Gericht aufgefasst worden. Der Prättigauer Hausspruchsammler Robert Rüegg hat die Frage aufgeworfen, ob diese Sicht der Dinge vielleicht durch das Vorbeiziehen eines Kometen im Jahre 1742 gefördert worden war? Jedenfalls deuten mehrere Sprüche jene fatale Heimsuchung in inniger Weise als Aufruf zur Busse, also zur Umkehr und zur Neuorientierung des Lebens.
Das bunte Spruchbild ist vermischt durch die verschiedensten Gattungen wie Mitteilungen, Bekenntnisse, Mahnungen, Wünsche und Glückwünsche, sowie Lebensweisheiten. Zur Schlichtheit des Dorfes passt der unseres Wissens nur hierzuorten nachgewiesene Vers: "Mir genügt, wie Gott es fügt".
Zahlreiche Sprüche zeigen in rührender Weise von der irdischen Wohnung weg zur himmlischen Wohnung, von der diesseitigen Bürgerschaft zur jenseitigen Bürgerschaft, von der vergänglichen Stätte zur bleibenden Statt, vom zeitlichen Haus zum ewigen Vaterhaus im Himmel. Das Dasein erscheint als kurzer Augenblick, der Einzelne als fremder Gast auf Erden, die menschliche Gemeinschaft als wanderndes Gottesvolk. Dieses Empfinden kommt aufs Tiefste auch im Abendmahl zum Ausdruck, das im Serneuser Gotteshaus auf calvinistische Art wandelnd gefeiert wird: Das Volk des Aufbruchs, welches der Wegzehrung von Brot und Wein Christi zur Erreichung seines hohen, verheissenen Zieles bedarf. Wer wollte angesichts solch schöner Aussichten nicht immer wieder aufs Neue die Aufrufe dieser Zusprüche beherzigen?
Die folgenden Sprüche und Verse sind der Sammlung "Haussprüche und Volkskultur" von Robert Rüegg (hrsg. von der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde, Basel 1970) entnommen und mit Quellenverweisen ergänzt worden.


Inschriften auf Gegenständen und überlieferte Texte

1671  Truhe, Innerdorf 72, Mätteli
Ich biten Got ohn alla Spot
das er mier halfe
hie und dort

1671  Truhe, Innerdorf 72, Mätteli
Har ruckt die Zeit
Dan kompt der Tot
Darum o Mensch
Halt
Dein Gebot

1763
Gottes Fügen
mein Vergnügen.
// Maria Fuchsin //

1763
Mir genügt,
wie Gott es fügt.

Um 1850
So lass die Winde stürmen
auf des Lebens Bahn
Ob die Wogen thürmen
gegen deinen Kahn,
Schiffe ruhig weiter,
wenn der Mast auch bricht,
Gott ist dein Begleiter,
er verlässt dich nicht.
// Kath. Heldstab //

Um 1850
Verachte nicht mich und die Meinen
Betracht zuerst dich und die Deinen
Und wenn Du findest ohne Mängel dich
Alsdann komm und verachte mich.

1895  Truhe, Gasthaus Gotschna
Wan Gott nit Gibt Sein gnad Und gunst
So ist Alles Vergebens Und umbsunst
Amen
// 18 Margaretha Gadient 95 //

1948  Über Türe von Schrank, Mezzaselva 136
In Glückseligkeit vergiss Gottes Deines Herren nicht

1949  Kuhglocke, Grosshus (Frl. Betti Florin)
An Gottes Segen
ist alles gelegen

1965  Truhen, Buffet von Heinz Roffler
Wann Gott Nit gibt Sein Gnad und Gunst
So ist Alles Vergebens und Umsonst
Amen


Inschriften in Stuben und Kammern

1619  Friesbrett in Stube, Mezzaselva 133, "Bödeli"
CHRISTUS IST MIN LÄBEN STÄRBEN IST MIN GEWIN
// LVDTWIG MANLEDT //
Quelle: Philipperbrief 1,21

1699  Friesbrett oberer Gang Türrahmen, Mezzaselva 140, "Ober Höfji"
WAN GOT WIL SO IST MEIN ZIL
// C LM HLM //
(LM bedeutet hier: Lemm Marugg)

1699  Türrahmen obere Nebenkammer, Mezzaselva 140, "Ober Höfji"
GOT BEHUET DEN INGANG UND USGANG
Quelle: nach Psalm 121,8a

1712  Friesbrett in der Stube, Mezzaselva 169 (Walki, Joh. Burga Florin)
Wär Got vertrut
hat wol g(e)but
im Himmel und auf Ärden
// 17 MH F HC ZF GN 12 //

1746  Über Türe, Pfarrhaus
Mit Jesu mein
geh’ ich hinein.

1746  Über Türe, Pfarrhaus
Wer Einkombt mit Falschheit
Dem gib ich Gleich Abscheit

1778  Fenster- und Türfries der Stube, Platz 61
O Gott gib Mir
Was gfallet Dir,
Das ich Nur Könne Leben,
Zu deiner Ehr
Darbey mich Lehr
stets nach Dem himmel streben
// Casper Florin. Elsbeth Bärtschy. //

1778  Fensterfries der östlichen Stube, Platz 61
In Glückseeligkeit Vergiss Gott Deines Herren nicht,
in Trüöbsaal Auch VerZage nicht.
// Christen Florin. Andreas Florin Torathe Floriny //

Um 1790  über Stubenfenster, Pfarrhaus 58
Wie durch die Fenster ein, die Sonn gibt Licht und Schein.
So lass, Herr, Unsre Seel durch dich erleuchtet sein.

1805  Fenster- und  Türfries der Stube, Platz 63
Lasst uns Gott für Kreüz und Leid,
Auch wie für das Gute dancken.
Dan er sezt, zu aller Zeit,
Auch der Trübsal ihre Schrancken.
Lust und Last kehrt bey uns ein,
Beides muss uns seelin (selig) seyn.
// Peter Florin. Margreth Gruberin //
Quellen: nach Epheserbrief 5,20; Römerbrief 8,28; 2. Korintherbrief 4,17a

Um 1806  Türfries Stube, Platz 63
Laus Deo Semper (Lobe Gott jederzeit)
Quelle: nach Hebräerbrief 13,15

1809  Fenster- und Türfries, Unterdorf 25
Jesu mein Hort, / samt deinem Wort:
Thu hier zu Gast ein kehren Und Heil beschehr,
Glaub, Tugend mehr,
Zu deinen hohen Ehren,
So lang wir hier
haben Quartier
Treib sünd und Unglück Fehren
// Jacob Heldstab Christian Heldstab Barbla Minschin //

1824  Fensterfries Stube, Mezzaselva 140, "Ober Höfji
Ach’ segne Jesu meinen Stand
und alle meine Thaten,
las alles unter deiner Hand
u aufsicht wohl gerathen
Quelle: Lied von Ch. L. Ebeling (1678-1742)

1824  Fensterfries der Stube. Elternnamen über der Stubentür. Rahmen Kammertür zweier Basen (wovon die eine Tochter des Pfarrer Andr. Michel Gujan), Mezzaselva 140, "Ober Höfji"
Meinen ausgang segne Gott
meinen eingang gleicher masen,
segne Herr mein täglich Brod,
segne Herr mein thun und lassen,
und nach dieser lebens Zeit,
führe uns zur Himmels Freud,
der Herr erhöre unser bitt’, flehen, amen
18 Christian Florin Anna Lem Marrugg 24
Magdalena Michel Guyan. Magdalena Florin
Quelle: Lied von Hartmann Schenk, 1634-1681 (Nun gottlob, es ist vollbracht)

1825  Maiensäss Rupp
Mein Gott, gib mir
Was gefallet Dir.


Haussprüche an den Hauswänden

1674  Giebelwand, Oberdorf 35
Wier Menschen buwend Hüscher fest
und Sind Darin nur frömdi Gäst
und Wo Wier Ewig Solten sein
da trachten wir gar wenig Hin
// 16 CN PN 74 //

1676  Giebelwand, Mezzaselva 133 Bödeli
Die Zit Ist Kurz Darnach Holt Dich Got ...
Da maennsch kombt Zuo Vil an thag
 // 1676 // LM UM //
(LM für Ludwig Manledt)
Quelle: Anfang nach 1. Korintherbrief 7,29

1676  Giebelwand, Mezzaselva 133, "Bödeli"
Solo Dio Gloria

1696  Giebelwand, Oberdorf 32
O Mensch Dass Jüngst Gericht Betracht
Den Tod Zu Gleich nim Auch in Acht
Des Himmels Freüd Und Herlichkeit
der Höllen Qual in Ewigkeit
// Hans Rüedij Jacob Rüedi Elsa Ü Rüedi //

1699  Giebelwand, Mezzaselva 139, "Unter Höfji"
O Mensch das Jüngst Gericht Betracht
dein Tod Zugleich Nim Auch inacht,
Des Himels Freüd Und Herrlichkeit,
Der Höllen Qual in Ewigkeit.
// Otti Malet Jann Malet //

Um 1730  Giebelwand, Mezzaselva 130
Ach Höchster Gott Verleihe Mir
Dass ich Nur Dich Begehre
Und Dass Ich Christlich Für und Für
Durch Dich Mich Neü gebähre
Dass ich Dein Kind
Dich such und Find.
Mich O Herr Gott gewähre
// Anthoni Jann Gretha Jann Georg Jann //
Quelle: Lied von Johann Rist, 1607-1667

1742  Giebelwand, Innerdorf 74
Dis Neuwe Haus O, Gott Bewahr,
Vor Irthum Brunst Und Kriegs Gefahr.
// Christen Margadant.  Peter M : 1742 //

1742  Giebelwand, Oberdorf 47
Von Disem Haus Mein Gott Krieg All Unglück Seye Fehr
// Jann Marugg   Zya Donawe   1742 //

1742  Schlatter 1910
Im Namen Gottes thu ich bauwen,
Demselben will ich meine Sach vertrauen,
Derselbige soll mich bewahren
Vor Für, Krieg und allen Gefahren.

1743  Giebelwand, Bündi (Türmji-Hüschi), jetzt Walki 160 A
O Gott Behüt Dis Haus und Hof
Vor Krieg Fewr Best Und Andre Not,
Und Dis Hauses Batron und Fürst
Sei unser Heiland Jesus Christ
// an Jakob M G 1743 //

1743  Giebelwand, Oberdorf 31
Die Unschuld Christe und sein Todt,
Die sterblichkeit Der Zeiten noht,
Die tück Der Welt, der Höllen Qual,
Die Seligkeit, vergiss Niemal.
// Anderiss Flurin, Heintz Flurin. //

1743 Giebelwand, Oberdorf 29
Solo Deo Gloria

1743  Giebelwand, Oberdorf 49, "Post"
O Mensch dass Jüngst gericht Betracht,
Den todt Zugleich nim Auchinacht,
des Himmels Freüt und Herrlichkeit,
Der höllen Qual in Ewigkeit.
// Anna Rüede Elsa Garbalde //

1743  Giebelwand, Platz 61
Dis Haus O, grosser Gott,
Aus gnaden Wollst behüten,
Vor brunst Und diebenrott
Vor Pest und Kriegeswüten,
Krön es mit Segen vil,
Und lass uns Wohl betrachten
Das wir Als frömde Gest,
darin Nur übernachten
Und immer Reisen fort,
Durch Jahmerfolles Leben,
Bis Uns in Zion dort,
Ein Statt Zur Ruob wird Geben,
Da wir Als Bürger Dan
ewig Ausruhen Werden,
Befreit am End der Reis,
Von Sünd und last Der Erden
// Jann Marrugg, Baschli Marrugg, Christian Marrugg //
Quelle: nach Hebräerbrief 11,13-16 und 13,14

1743  Giebelwand, Platz 61, Haus Florin
Weil alles Eytel ist
Und flüchtig Hier auf erden,
Da immer Etwas brist,
Such ich ein Erb zu Werden,
mit Jesu Gottes sohn,
im Himmels vatterlandt,
Der güter Freüd und wohn,
Von ewigem Bestandt.
Anmerkung: "brist" bedeutet "fehlt", und mit "wohn" ist hier "Wonne" gemeint.
Quelle: nach 1. Petrusbrief 1,4

1743  Giebelwand, Innerdorf 69
Ein Bilger Hie Auf Erd ich Bin
Bey Jesu sein ist Mein Gewinn
Hier bin Ich nur ein Sündenknecht
Im Himmel ist mein Burgerrecht
// Jochem Wäber Jacob Mooser //
Quellen: nach Psalm 39,13c und Philipperbrief 3,20a

1743  Giebelwand, Unterdorf 25
Füll O Gott mit Himmelsegen
Mir die Wohnung hie auf Erd
Führe mich Auf Deinen Wegen
Das ich Himmels Bürger Werd.
// Hans Minsch. Christen Minsch //

1743  Giebelwand, Oberdorf 29
Jesu Dein verdienst Und tugend,
Tilg die Sünden Meiner Jugend,
Lass mich in Gottseligkeit,
Einig haben meine Freüd.
// Hans Flurin Anderiss Flurin //

1743  Giebelwand, Platz 64
Nimst Wahr Mein Fründ
Welt Todt und sünd
Greüel und Sodoms Zeiten
Solst Dich Dann nicht
Zum Jüngstgericht
und Sterben Früh ber(e)iten?
// Hans Jann Christen Jann //
Quelle: nach 1. Mose 19

1744  Giebelwand, Unterdorf 52
Wer Nur Den Lieben Gott Läst Waltten
Und Hofet Auff in Alle Zeit
den Wird Er Wunderlich er Halten in aller noth Und Trurigkeit
wer nur dem aller Höchsten Truwt
(der hat auf keinen Sand gebuwt)
// Chasper Jann Petter Jann //
Quelle: Lied von Georg Neumark (1621-1681)

1744  Giebelwand, Oberdorf 48
O Mens(c)h Dass Jüngst Gericht Betracht
Den Tod Zugleich Nim Auch In acht
Dess Himels Freüt und Herlichkeit,
Der Höllen Qual in Ewigkeit.
// Christen Rüdi Hans Rüe( )alentin Rüedi. //

1744  Giebelwand, Unterdorf 26
Jesu Wohn in Disem Hauss,
Weiche Nimmermehr Daraus,
Wohn Mit Deiner Gnad Darin,
Weil ich Sonst Verlassen Bin.
// Hanss Janni Kilias Jann //

1754  Giebelwand, Unterdorf 22
Gott sey Mein Theil,
So ist mir Feil,
Was Köstlich Scheind auff Erden
Weil hier
in Zeit, und Ewigkeit,
Mir Bessers nicht kan Werden.
// 17 Christian Grass 54 //
Quelle: nach Matthäus 13,45-46

1763  Giebelwand, Mezzaselva 112, Pagrüeg
Dis Haus O Jesu fromm Nimm Dir Zur Wohnung ein,
Vor unglück es bewahr, Las es Voll Segen seyn
Und wo der Tod uns nicht Lenger Darin wil Leyden,
las Uns Dann Seliglich Zum Himels Haus Heinscheiden.
// peter Jo( ) Jiosi Michel Joosi //

1767  Giebelwand, Platz 54
Hin geht Die Zeit,
her Komt Der Tod
Mensch Läb Rächt,
Und Förchte Gott.
// Steffen Casper Christeina Rüüdi //

1774  Giebelwand, Oberdorf 37
Gedenck stets an den Tag,
Den niemand Meide mag
Rede dass, was Gott gefelt, Leb Ohn alle Lasterschuld,
Thuo Dein Ambt mit Wachtsamkeit,
Trag Dein Leiden mit Gedult.
// Joss Minsch.1774 //

1775  Giebelwand, Plandaluf 930 A
Wer Gott Vertraut
hatt Wol gebaut
im Himmel und Auf Erden
wer Sich verlast auff Jesum Christ
dem soll (der Himmel werden).

1779  Giebelwand, Unterdorf 27
Wir bauen Häüser auf Mit Kosten Müh und Sorgen
Da wir in kurtzer Zeit villeicht scho bis auf morgen
Marschieren Bloss davon: Drum lass uns wol erwägen
O Gott die kurtze Zeit Dar an das Heil gelegen
Und suchen eine Statt wo Ewig man thut Wohne(n)
von allem Unglück frey Geziert mit Lebens Kronen.
// Christen Minsche   Hans Minsch //
Quelle: nach Hebräerbrief 13,14 und Jakobusbrief 1,12

1785  Giebelwand, Oberdorf 36
Bestendig Herr
Dis Haus ernehr,
Wend Unglück steür den Sünden,
Frid, Gnad in Zeit,
Dort Seligkeit
und Ruohe lass uns finden.
// Christen Lem Marugg. Jann Lem Marugg //

1786  Giebelwand, Platz 63
Imanuel mit uns Herr Gott
Bewahr dis Haus unglük noht
Und wan wir Balte Ziehen aus
Schenk uns Herberg im Himmels Haus!
// Christia(  )     ugg   Peter Lem  (  )  Marugg  (  )  Marugg //
Über Kammertür:
// Christen L. Marugg   Peter Lem Marugg   Anna Nuttli 1752 //
Quellen: nach Matthäus 1,23b und 2. Korintherbrief 5,1c

1795  Giebelwand, Oberdorf 30
Christlich Leben, Seligsterben,
ist Die Gröste Kunst auf Erden.
Wer die selbe kann Erwerben
Wird Dort Ewig Selig Werden.
// Joss Lem Marugg Hans Lem Marugg //

1796  Giebelwand, "Höhrongg"
Mier genügt
wie es Gott füögt.
// Anderis Rüöde Christen R //

1799  Mühle, Pardisla 11
Dem Höchsten Gott will ich vertrauwen
In Krieges zeit dies Haus gebauwen
Der Steh uns bey Woll früh und spat
Biss unser thun ein ende hat.
// Chasper Florin, Christian Florin, Andreas Florin. //

1799  Giebelwand, Oberdorf 33
O Mensch nicht Schlaff im Sündenschlam
Das geher Tod Dich nicht Verdam
und spahter Reü Zur Seelenruh
Die Gnadenthür schon finde Zu.
// E.J.   J.J. .. L.J. //

1807  Giebelwand, Innerdorf 72, Mätteli
Wir Verbleiben Hier Nicht Lange,
Gechen Immer Aus und Ein
unsre Wohnung ist Im Himmel
Da Wir Sollen Ewig Sein.
// Hans Florin Christen Florin //
Quelle: nach Johannes 14,2a

1830  Schlatter 1910
Jesus wohn in meinem Haus,
Weiche nimmermehr daraus,
Wohn mit deiner Gnad darin,
Weil ich sonst verlassen bin.

1834  Giebelwand, Pardisla 10
Hier auf dieser einsamen Stätte
baue ich mir ein irdische Hütte
O möge doch der Vater im Himel es geben
das ich sie würdig bewohne zu einem besseren Leben.
// Heinz Florin Ana Catrina Lem Marug //

1838  Giebelwand, Innere Pardisla
Des Höchsten hand bewahre und behüte
Dies Haus vor Schäden jeder Art,
Er wende ab Durch seine grosse Güte
Verheerende Fluthen und Feuersgefahr!
// Andreas Conzet Luzia Minsch Martin Conzet //

1840  Giebelwand, Oberdorf 38
O Gott bewahr uns dises Haus,
vor Feuer und Unglück aller Art,
und dieses Hauses Herr,
sei du mein Heiland Jesus Christ!
// Hans Hatz Heinz Florin Jakob Hatz Christian Hatz //

1841  Giebelspruch, Restaurant Gotschna, Platz 60
In Hoffnung und Vertrauen,
auf Gottes Gütigkeit,
hab ich dies Haus gebauet,
für meine Lebenszeit.
An Christum will ich glauben,
die Liebe sei mein Theil,
so kan mir Niemand rauben, mein ewig glüklich Heil!
// Andreas Florin. Josias Florin. Kasper Florin. Christian Florin. Peter Florin. Johan Luzius Florin. Andreas Florin. // // M. Christian Fluri ST. //
Anmerkung: Andreas Florin ist der Vater der sechs Söhne.

1842  Giebelwand, Usserdorf 14
Wan ich dis haus verlasse
und der Welt entrissen würd
führ mich o Gott die Himelsstrase
in die Ewige heimat hin!
// Peter Florin, Peter Florin, Kasbar Florin, Andreas Florin, Heinrich Florin //

Um 1850  Nr. 25 (Ev. Durch Wand Anbau verdeckt)
In allen meinen Taten
Lass ich den Höchsten rathen,
Der Alles kann und hat,
Er muss zu allen Dingen,
Solls andes wohl gelingen
Uns selber geben Kraft und That.
// Paul Grass //

Um 1850  Spruch
Dieses Haus hab ich erbaut,
Dabei allein auf Gott vertraut.
Menschenhülff’ war nicht dabei;
Denn keiner kam, des Hülff’ mir sei.

1852  Giebelwand, Innerdorf 67
Mein Glück auf das ich baue
ist Gottes (Gnad und Heil
Was ich ihm anvertraue
es ist das beste Theil
wird nimmermehr) vergehen
und meine Wohnung bestehen
im Vaterhaus des Herrn!
// Mstr. Christian Fluri 1852 //
Quelle: nach Johannes 14,2a

1859  Giebelwand, Mezzaselva 122, "Uf’m Boden"
Werden und vergehen ist das Loos alles Irdischen
Allgütiger, lass seellig uns streben
nach dem höheren Leben
das ewig besteht
Quelle: nach 1. Johannesbrief 2,17

1911  Seitenwand, Unterdorf 21 (Eingeschindelt)
Ehre sei Gott in der Höhe
und frieden auf Erden
und den Menschen ein Wohlgefallen.
// Sim. Jegen //
Quelle: Lukas 2,14

Um 1920  Mezzaselva 136, Innenseite der Gaststubentüre (Hotel Mezzaselva)
Jenen soll die (Sonne) scheinen,
die es treu von (Herz)en meinen,
Jenen sei der (Mond) verdeckt,
wo der Schelm im (Herzen) steckt!
Anmerkung: Sonne und Mond als gelbes, Herz als rotes Bild

1929  Platz 90, Ehemaliges Kinder-Erholungsheim
Begrüsse froh den Morgen,
der Müh und Arbeit gibt,
Es ist so schön zu Sorgen
für Menschen die man liebt.

1929  Platz 90, Ehemaliges Kinder-Erholungsheim
Willst du glücklich sein im Leben,
Trage bei zu Anderer Glück,
Denn die Freude, die wir geben,
Kehrt ins eigne Herz zurück.

1929  Platz 80, Ehemaliges Kinder-Erholungsheim
Sieh froh dem Kinde in die Augen,
Damit Du fändest drin Dein Glück,
Denn Kinderaugen ja nur taugen;
O gieb sie Gott, auch Uns zurück!
Quelle: nach Matthäus 18,3

1933  Skihaus Schiefer
Wenn Gott Du wolltest Dank für Alle Schönheit sagen
Du fändest gar nicht Zeit, noch über Weh zu klagen.

1938 und 1972  Sägerei, Walki 165 A
WIR AHNEN WAS DIE TANNE KLAGT,
WENN TIEF IM HOLZ DIE SÄGE NAGT

1950  Schulhaus
Es beruht alle Menschenweisheit auf der Kraft eines guten,
der Wahrheit folgsamen Herzens.
Die Bildung der Jugend zu diesem reinen Sinne der Einfalt
und Unschuld sei der Menschheit väterliche Sorge. (Pestalozzi)

1966  Spruch vordere, Bauinschrift hintere Giebelwand, Walki 160 D
Dort die schönen Alpenfirnen wo die Sehnsucht wird gestillt.
Wo uns Hülfe ist beschieden Lieber Wanderer da ist Frieden.
// Erbaut durch Christian und Anna Kasper Nigg. 1966 //


last update: 22.08.2015