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GEBETE Ein Gebet für diese Zeit
Guter Gott, segne uns den
Anfang
dieses Tages und dieser Woche. Segne uns und diejenigen mit denen wir verbunden sind. Segne uns und alle Menschen auf der Erde und die ganze Schöpfung. Wir ehren und preisen und loben dich ob deiner Grösse und Güte. Wir danken dir für das Leben und dass du uns durch Jesus Christus liebst und befreist. Wir lieben den Glauben und sind geborgen in deiner Gemeinschaft und der Kirche. Mit Sorge nehmen wir jedoch wahr, wie viele Menschen enttäuscht und hasserfüllt sind. Es bereitet uns Kummer, dass sie keine Perspektiven haben und kein Heil sehen. Es ängstigt uns, wie grosse Mittel für die Zerstörung von Leben bereitgestellt sind. Dir vertrauen wir uns an, zu dir rufen wir um Gerechtigkeit, Respekt und Frieden in unserer kleinen und in der grossen Welt, die vor dir auch klein ist. Greife du mit deiner unendlichen Macht ein und lenke alle Herzen auf dein Reich zu. So wollen wir es weitersagen, dein Wort von der Liebe, der Vergebung und Erlösung. Wir wollen die frohe Botschaft von deinem Kommen in unser Leben weitersingen. Und wir danken dir dafür dass wir dazu gehören und andere mitnehmen können. Amen. Jakob Vetsch, 27. Januar 2015 Bruder Klausen-Gebet
Mein Herr und mein Gott
nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott gib alles mir, was mich führet zu dir. Mein Herr und mein Gott nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. Gebet von Jan Hus Barmherziger Herr Jesus Christus! Ziehe uns zu dir; denn wenn du nicht führst, können wir nicht folgen. Gib uns einen starken und willigen Geist, ein trotz aller Widerstände furchtloses Herz, um zu glauben und zu tun, was recht ist. Verleihe uns eine unerschütterliche Hoffnung, damit wir um deinetwillen vieles ertragen können. 6. Juli 1415: Jan Hus stirbt den Märtyrertod auf dem Konzil zu Konstanz Gebete zu den Ich-bin-Worten
Herr Jesus Christus
Du sagst: Ich bin es.... Ich bin da.... Ich bin.... Ich bin der Weg, die Wahrheit, das Leben, das Licht, die Tür, der gute Hirt, das lebendige Brot, der Weinstock und die Auferstehung. Ich bitte Dich, schenk mir Augen, die unter vielen Lichtern Dein Licht wahrnehmen und erkennen; schenk mir Ohren, die aus der Vielfalt der Stimmen, die auf mich eindringen, Deine Stimme erkennen und heraushören, wie die Schafe die des guten Hirten; schenk mir Hände, die den Zugang zu Deiner Tür finden und den Mitmenschen Türen öffnen; schenk mir Füsse, die Schritt für Schritt auf Deinem Weg voranschreiten; schenk mir Verstand und Vernunft, in Deiner Wahrheit im Alltag zu erkennen, was wahr und echt ist. schenk mir genügend Atem und ein Herz, das für das wahre Leben in Dir und mit Dir offen ist und auf diesem Fundament echtes, christlich gegründetes Menschsein ermöglicht; schenk mir Hunger nach Dir, der Du das lebendige Brot bist, sättige mich und lass mich auch den Hunger der Mitmenschen erkennen und das von Dir empfangene Brot weiterreichen; schenk mir eine Seele, die sich nach Gemeinschaft mit Dir sehnt und in Dir Heimat und Verbundenheit finden kann wie die Traube am Weinstock; schenk mir einen Glauben, der tief in Dir, im Geheimnis Deines Todes und Deiner Auferstehung wurzelt, und der mich aufrecht stehen und in tiefer, liebender Beziehung zur Dir wahrhaft leben lässt. Herr Jesus Christus, lass mich mit meinem ganzen Sein, allen meinen Sinnen und Gliedern erkennen und glauben, dass DU es bist, der immer schon da war, immer da ist und immer da sein wird – DU, der Grund und die Mitte jeglichen wahren Lebens, und DU immer darauf wartest, dass auch ich ganz da bin, mich auf diese Wahrheit hin ausrichte, damit DU mir begegnen kannst. Amen. Regina Jenny, Zürich (1936-2015) Ich bin das Licht
Gegen die Finsternis in Dir. Ich bin der gute Hirt, der das Verlorene sucht, auch das Verlorene in Deinem Leben. Ich bin die Tür, die Deine Verschlossenheit auftut, die Dich entlässt aus dem Gefängnis Deiner Selbstsucht. Ich bin der Weg aus allen Deinen Sackgassen. Ich führe Dich weg von Deinen Holz- und Irrwegen, kürze Deine Umwege ab, verzeihe Dir Deine Abwege und bring Dich auf den Weg des Heils. Ich bin die Wahrheit, die Erkenntnis bringt, Täuschungen auflöst, jene Lügen straft, die Dich verführen. Ich bin die Wahrheit, die Du suchst auf allen Spuren Deines Lebens. Ich bin das Brot, das Deinen Lebenshunger stillt, den Hunger nach Angenommensein und Liebe. Ich bin der Weinstock, Du seine Rebe. Du bist ein Lebensstrom mit mir. In Deiner Einsamkeit bist Du nicht ohne mich. Ich bin die Auferstehung, die den Tod besiegt, auch dem Tod in Dir will ich das Leben geben. Ich bin das Leben. Wer von diesem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie mehr dürsten, sondern selbst zu einer Quelle werden, aus der ewiges Leben kommt. Alois Baiker, SJ Gebet
Du seltner Pilger, lass
dich warnen!
Aus ird'scher Lust und Zauberei, Die Freud- und Leidvoll dich umgarnen, Strecke zu Gott die Arme frei! Nichts mehr musst du hienieden haben, Himmlisch betrübt, verlassen, arm, Ein treues Kind, dem Vater klagen Die ird'sche Lust, den ird'schen Harm. Es breitet diese einz'ge Stunde Sich über's ganze Leben still, Legt blühend sich um deine Wunde, Die niemals wieder heilen will. Treu bleibt der Himmel stets den Treuen, Zur Erd' das Ird'sche niedergeht, Zum Himmel über die Wüsteneien Geht ewig siegreich das Gebet. Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857) Gebet von 1807
Herr, ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel. Die
Nacht ist verflattert, und ich freue mich am Licht. Deine
Sonne hat den Tau weggebrannt vom Gras und von unseren
Herzen. Was aus uns kommt und was in uns ist an diesem
Morgen - alles ist Dank. Herr, ich bin fröhlich heute
morgen. Die Vögel und die Engel jubilieren, und ich singe
auch. Das All und unsere Herzen sind offen für deine
Gnade. Ich fühle meinen Körper und danke. Die Sonne brennt
meine Haut, und ich danke. Das Meer rollt gegen den
Strand, ich danke. Die Gischt klatscht gegen unser Haus,
ich danke. Herr, ich freue mich an der Schöpfung und dass
DU dahinter bist und daneben und davor und darüber - und
in uns. Ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel.
Ein neuer Tag, der glitzert und knistert, knallt und
jubiliert von deiner Liebe. Jeden Tag machst Du -
gepriesen seist Du, Herr. Amen. Lass mich jeden Tag meine Worte an Deiner Rechtlichkeit
messen; jeden Tag lass mich Deine Mässigung zeigen, o
Gott. Lass mich jeden Tag meine Worte an Deiner Weisheit
messen; jeden Tag, jede Nacht lass mich im Frieden leben
mit Dir. Jeden Tag lass mich den Ursprung Deiner Gnade
ergründen; lass mich jeden Tag achtgeben auf Dein
schützendes Recht. Jeden Tag lass mich Dir ein Lied
dichten; lass mich jeden Tag zu Deinem Lob spielen, o
Gott. Lass mich jeden Tag Dir meine Zuneigung schenken, o
Jesus; und jede Nacht lass mich das gleiche tun. Jeden
Tag, jede Nacht, im Dunkel und im Licht; lass mich
preisen, wie gut Du mir bist, o mein Gott. Amen. Gott, zu Dir rufe ich in der Frühe des Tages. Hilf mir
beten und meine Gedanken sammeln zu Dir; ich kann es nicht
allein. In mir ist es finster, aber bei Dir ist das Licht;
ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht; ich bin
kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe; ich bin unruhig,
aber bei Dir ist der Friede; in mir ist Bitterkeit, aber
bei Dir ist die Geduld; ich verstehe Deine Wege nicht,
aber Du weisst den Weg für mich. Vater im Himmel, Lob und
Dank sei Dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei Dir
für den neuen Tag. Lob und Dank sei Dir für alle Deine
Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du lässt
Deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen. Herr Jesus
Christus, Du vergisst mich nicht und suchst mich, Du
willst, dass ich Dich erkenne und mich zur Dir kehre.
Herr, ich höre Deinen Ruf und folge, hilf mir! Heiliger
Geist, gib mir den Glauben, der mich vor Verzweiflung,
Süchten und Laster rettet, gib mir die Liebe zu Gott und
den Menschen, die allen Hass und Bitterkeit vertilgt, gib
mir die Hoffnung, die mich befreit von Furcht und
Verzagtheit. Heiliger, barmherziger Gott, mein Schöpfer
und mein Heiland, mein Richter und mein Erretter, Du
kennst mich und all mein Tun. Du hasst und strafst das
Böse in dieser und jener Welt ohne Ansehen der Person, Du
vergibst Sünden dem, der Dich aufrichtig darum bittet, Du
liebst das Gute und lohnst es auf dieser Erde mit einem
getrosten Gewissen und in der künftigen Welt mit der Krone
der Gerechtigkeit. Amen. Glanz der Herrlichkeit des Vaters, Licht vom wahren Licht
und Quelle allen Glanzes, Du Tag, der den Tag erleuchtet.
Du wahre Sonne, leuchte auf uns herab in Deinem ewigen
Glanz, und offenbare unseren Sinnen das Feuer des Heiligen
Geistes. Wir bitten Dich von Herzen, Du Vater der ewigen
Herrlichkeit, Du Vater der machtvollen Gnade, bewahre uns
vor den Nachstellungen des Bösen. Dieser Tag sei mit
Freude erfüllt: Am frühen Morgen die Bescheidenheit, am
Mittag der Glaube, so wird der Geist auch am Abend
lebendig sein. Die Sonne steige herauf und vollende ihren
Lauf, und alles werde zu einem neuen Aufgang der Sonne:
der Sohn im Vater, der Vater im Wort. Amen. Ich weihe mich heute Gottes mächtiger Führung, Gottes
wachendem Auge, Gottes lauschendem Ohr, Gottes schützenden
Händen, Gottes fürsprechendem Wort, Gottes leitender
Weisheit, Gottes offenen Wegen, Gottes bergendem Schild,
Gottes rettender Heerschar. Er schütze mich heute vor
jeder erbarmungslosen und grausamen Gewalt, die meine
Seele oder meinen Leib bedroht. Er schütze mich heute vor
den Einflüsterungen falscher Propheten, gottloser
Menschen, gemeiner Gesellen. Christus sei mit mir,
Christus sei vor mir, Christus sei in mir, Christus sei
unter mir, Christus sei über mir, Christus sei mir zur
Rechten, Christus sei mir zur Linken. Er ist die Kraft, er
der Friede. Amen. Mein Gott, ich weihe Dir alles, was ich heute tue, in
Deinen Anliegen und zur Ehre des Herzens Jesu. Jeden
Schlag meines Herzens, meine Gedanken und all mein Tun
möchte ich vereinen mit Deinen Gaben; ich möchte meine
Fehler wiedergutmachen, indem ich sie in den Feuerofen
Deiner barmherzigen Liebe werfe. O mein Gott, schenke mir
und denen, die mir nahestehen, die Gnade, daß wir aus
Liebe zu Dir Deinen göttlichen Willen vollkommen erfüllen.
Hilf uns, die Freuden und das Leid dieses vergänglichen
Lebens anzunehmen, damit wir eines Tages für die ganze
Ewigkeit vereint sind in den Himmeln. Amen. Vater im Himmel, Du hast den Tag von der Nacht
geschieden, auf daß beide zu einer Mahnung und zu einer
Freude für uns werden: zu einer Mahnung, daß wir Deiner
gedenken, zu einer Freude, Dir in jeder Art zu dienen. So
soll auch der Tag, der jetzt anbricht, Dir gehören. Er ist
noch ganz frisch, und es ist, als ließe sich noch alles
aus ihm formen. Und wir wissen, daß er Dein Eigentum ist,
denn Du hast ihn geschaffen, daß wir im Gehorsam an Dich
daraus einen auserwählten Tag machen, einen Raum, in dem
Du jeden Augenblick und überall daheim sein könntest. Laß
uns alles, was der Tag bringt, als von Deiner Hand kommend
dankbar und froh annehmen, daran innerlich teilnehmen,
daraus machen, was Du vorgesehen hast. Laß uns hellhörig
sein, so wie der Tag hell ist, durchsichtig zu Dir.
Amen. Willst Du meine Hände, Herr, damit ich den ganzen Tag
über denen helfe, die mich brauchen, den Kranken und
Armen... Gott, ich gebe Dir meine Hände. Willst Du meine
Füße, Herr, damit ich den ganzen Tag über zu denen gehe,
die einen Freund nötig haben... Gott, ich gebe Dir meine
Füße. Willst Du meine Stimme, Herr, damit ich den ganzen
Tag über mit denen spreche, die Deine Worte der Liebe
brauchen... Gott, ich gebe Dir heute meine Stimme. Willst
Du mein Herz, Herr, damit ich den ganzen Tag über alle
liebe ohne Ausnahme... Gott, ich gebe Dir heute mein Herz.
Amen. Liebender Gott, vorüber ist die Sommerpause und bald beginnt die Erntezeit. Wir danken dir für die Ruhe und die Sonne. Wir danken dir für die Zeit der Reife, in der wir uns positionieren und wieder aufs Neue auf dich hin orientieren konnten. Wir danken dir für deinen Segen – auch für diese Minuten, die wir für uns allein haben vor deinem Angesicht. Immer wieder dürfen wir neue Erfahrungen machen. Du bist so gross. Du vergibst und machst frei. Du bist es, der den neuen Tag bringt. Du bist es, der uns den Morgen schenkt. Du bist das Licht unseres Lebens. In deinem Licht wird uns hell. So können wir gestärkt den Weg fortsetzen durch die Widersprüche und die Wirrnisse dieser Zeit und unseres Lebens. Wir loben und preisen dich. Sei du bei uns und allen mit denen wir verbunden sind. Sei du bei deiner Kirche, die du liebst. Sei bei allen Menschen und bei deiner ganzen Schöpfung; vor allem bei den Mittellosen, den Kranken, den Heimatlosen, den Unterdrückten, den Witwen und Waisen. Gib uns die Aufmerksamkeit, die Mittel und die Kraft, an sie alle gute Gedanken zu schicken und im Kleinen dort zu helfen wo wir können. Schenke uns ein Herz, das sich nicht vom Bösen einholen lässt, sondern Böses mit Gutem vergilt. Amen. Jakob Vetsch, 25. August 2015, Wasserkirche Zürich Ein Morgengebet des Joseph von Eichendorff O wunderbares, tiefes Schweigen, Wie einsam ist's noch auf der Welt! Die Wälder nur sich leise neigen, Als ging' der Herr durchs stille Feld. Ich fühl mich recht wie neu geschaffen Wo ist die Sorge nun und Not? Was mich noch gestern wollt erschlaffen, Ich schäm mich des im Morgenrot. Die Welt mit ihrem Gram und Glücke Will ich, ein Pilger, frohbereit Betreten nur wie eine Brücke Zu dir, Herr, übern Strom der Zeit. Und buhlt mein Lied, auf Weltgunst lauernd, Um schnöden Sold der Eitelkeit: Zerschlag mein Saitenspiel, und schauernd Schweig ich vor dir in Ewigkeit Joseph von Eichendorff Gib uns deinen Atem
Abendgebete
Gott, Du bist mein Vater, Du bist meine Mutter. Jetzt
werde ich schlafen unter Deinen Füßen, unter Deinen
Händen, Du, Herr der Berge und der Täler, Du, Herr der
Bäume und aller Schlinggewächse. Morgen ist wieder ein
Tag. Morgen ist wieder das Sonnenlicht. Ich weiß nicht,
was dann sein wird. Meine Mutter und mein Vater wissen es
auch nicht. Nur Du, Gott, siehst mich. Du hütest mich auf
jedem Weg, in jeder Dunkelheit, vor jedem Hindernis, Du,
mein Herr, Du, Herr der Berge und der Täler. Du weißt, was
ich heute gesagt habe, ob es gut war oder böse, ob es zu
wenig war oder zu viel. Du aber vergibst mir alle meine
Verfehlungen. Amen. Bleibe bei uns, Herr, denn es will Abend werden, und der
Tag hat sich geneigt. Bleibe bei uns - und bei allen
Menschen. Bleibe bei uns am Abend des Tages, am Abend des
Lebens und am Abend der Welt. Bleibe bei uns mit Deiner
Gnade und Güte, mit Deinem Wort, mit Deinem Trost und
Segen. Bleibe bei uns, wenn über uns kommt die Nacht der
Trübsal und der Angst, die Nacht des Zweifels und der
Anfechtung, und die Nacht des Todes. Bleibe bei uns - und
bei allen Deinen Kindern in Zeit und Ewigkeit. Amen.
Herr, mein Gott, ich danke Dir, daß Du diesen Tag zu Ende
gebracht hast; ich danke Dir, daß Du Leib und Seele zur
Ruhe kommen läßt. Deine Hand war über mir und hat mich
behütet und bewahrt. Vergib allen Kleinglauben und alles
Unrecht dieses Tages und hilf, daß ich allen vergebe, die
mir Unrecht getan haben. Laß mich in Frieden unter Deinem
Schutz schlafen und bewahre mich vor den Anfechtungen der
Finsternis. Ich befehle Dir die Meinen, ich befehle Dir
dieses Haus, ich befehle Dir meinen Leib und meine Seele.
Gott, Dein heiliger Name sei gelobt! Amen. Gott, Schöpfer der Welt, Lenker des Himmels, Du kleidest
den Tag in den Glanz Deines Lichtes und schenkst uns Ruhe
im Schlaf der Nacht. Der Tag hat sich geneigt, und die
Nacht bricht ein. Dankbar singen wir Dir zum Lob das Gebet
des vergangenen Tages. Dich preise unser Herz, Dir singe
unsere Stimme, Dich ehre die reine Liebe, Dich bete an der
Geist. Wenn dann die Dunkelheit anbricht und das
Tageslicht verdrängt, bleibe unser Glaube wach und erhelle
die Nacht. Laß nicht zu, daß der Geist ermattet; die Sünde
soll ruhen. Frisch und rein werde unser Denken, die Unruhe
vergehe in der Nacht. Jede Bosheit möge verschwinden,
träumen möchte ich von Dir, und die Angst vor dem Feind
kann unseren Frieden nicht stören. Wir rufen an Christus
und den Vater und den Heiligen Geist Gottes: Einziger,
wahrer und dreifaltiger Gott, sei allen gnädig, die zu Dir
beten. Amen. O Gott, voll Freude komme ich jeden Abend zu Dir, um Dir
zu danken für die Gnaden, die Du mir hast zuteil werden
lassen. Ich bitte um Vergebung für die Fehler, die ich
begangen habe während des Tages, der nun vergeht wie ein
Traum. Jesus, wie glücklich wäre ich, wenn ich immer treu
gewesen wäre, doch leider bin ich am Abend oft traurig,
denn ich fühle, daß ich Deinen Gnaden besser hätte
entsprechen können... Wäre ich mehr vereint gewesen mit
Dir, wäre ich liebevoller gewesen zu meinen Geschwistern,
demütiger und freier von mir selbst, fiele es mir
leichter, mich mit Dir zu unterhalten. Doch ich verliere
nicht den Mut, weil ich mein Elend sehe, sondern ich komme
voll Vertrauen zu Dir, denn ich denke, daß "nicht die
Gesunden den Arzt brauchen, sondern die Kranken". Daher
flehe ich Dich an, mich zu heilen und mir zu verzeihen...
Morgen werde ich mit Hilfe Deiner Gnade ein neues Leben
beginnen, in dem jeder Augenblick ein Akt der Liebe und
der Dankbarkeit sein soll. Amen.
Im Gottesdienst
Allmächtiger Gott, du hast uns die Gnade dieses
einträchtigen Beisammenseins geschenkt. Wir konnten dir
unsere Bitten gemeinsam sagen. Durch deinen geliebten Sohn
hast du zugesagt, dass du unter uns bist, wo zwei oder
drei in deinem Namen versammelt sind. So erhöre, Herr,
unsere Gebete, so wie es das Beste für uns ist. Schenke
uns die Erkenntnis der Wahrheit in dieser und der
kommenden Welt, in Ewigkeit. Johannes
Chrysostomos
Ich möchte zu Dir kommen Ewiger, heiliger, geheimnisvoller Gott. Ich möchte zu Dir kommen, ich möchte Dich hören, Dir antworten. Vertrauen möchte ich Dir und Dich lieben, Dich und alle Deine Geschöpfe. Dir in die Hände lege ich Sorge, Zweifel und Angst. Ich bringe keinen Glauben und habe keinen Frieden. Nimm mich auf. Sei bei mir, damit ich bei Dir bin, Tag um Tag. Führe mich, damit ich Dich finde und Deine Barmherzigkeit. Dir will ich gehören. Dir will ich danken. Dich will ich rühmen. Herr, mein Gott! – Amen. Jörg Zink
Himmlischer
Vater,
Ich
bitte
Dich, dass Du mir in jedem Bereich meines Lebens
vergibst, Ich
schenke
Dir mein HERZ, denn ich möchte Dich mehr lieben. Ich
gebe
Dir meinen MUND, denn ich möchte Deine Worte sprechen,
Ich
gebe
Dir meine AUGEN und OHREN, denn ich möchte Dich sehen
und hören, Ich
gebe
Dir meinen VERSTAND, denn ich möchte, Ich
gebe
Dir mein INNERSTES, denn ich brauche Dich, Ich
gebe
Dir meine HÄNDE, die ich in Lob und Anbetung zu Dir
erhebe, Ich
übergebe
Dir meine FÜSSE, denn ich brauche Dich, Komm,
Heiliger
Geist, und erleuchte mich mit Deinem Licht. Ich
bin
auf übernatürliche Weise von aller Furcht, allen
Zweifeln und Ängsten befreit. Lass
Deine
dienenden Engel mich mit Deiner Kraft der Gunst
beschirmen. In
Jesu
Namen, Amen! Nach
Joshua Mills: Power
Portals
Herr, gib uns Augen,
die den Nachbarn sehn; Ohren, die ihn hören und ihn auch verstehn. Hände, die es lernen, wie man hilft und heilt; Füsse, die nicht zögern, wenn die Hilfe eilt. Herzen, die sich freuen, wenn ein andrer lacht; einen Mund zu reden, was ihn glücklich macht. Friedrich Walz (nach 3. Mose 19,34: "Wie ein Einheimischer aus eurer eignen Mitte soll euch der Fremdling gelten, der bei euch wohnt, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; ihr seid doch auch Fremdlinge gewesen im Lande Ägypten; ich bin der Herr, euer Gott.")
Gebet im Alter
Herr, du weisst, dass ich altere und bald alt sein werde.
Bewahre mich davor, schwatzhaft zu werden, und besonders
vor der fatalen Gewohnheit, bei jeder Gelegenheit und über
jedes Thema mitreden zu wollen. Befreie mich von der
Einbildung, ich müsse anderer Leute Angelegenheiten in
Ordnung bringen. Bei meinem ungeheuren Schatz an Erfahrung
und Weisheit ist´s freilich ein Jammer, nicht jedermann
daran teilnehmen zu lassen. Aber du weisst, Herr, dass ich
am Ende ein paar Freunde brauche. Ich wage nicht, dich um
die Fähigkeit zu bitten, die Klagen meiner Mitmenschen
über ihre Leiden mit nie versagender Teilnahme anzuhören.
Hilf mir nur, sie mit Geduld zu ertragen, und versiegle
meinen Mund, wenn es sich um meine eigenen Kümmernisse und
Gebresten handelt. Sie nehmen zu mit den Jahren, und meine
Neigung, sie aufzuzählen, wächst mit ihnen. Ich will dich
auch nicht um ein besseres Gedächtnis bitten, nur um etwas
mehr Demut und weniger Selbstsicherheit, wenn meine
Erinnerung nicht mehr mit der der andern übereinstimmt.
Schenke mir die wichtige Einsicht, dass ich mich
gelegentlich irren kann. Hilf mir, einigermassen milde zu
bleiben. Ich habe nicht den Ehrgeiz, eine Heilige zu
werden (mit manchen von ihnen ist so schwer auszukommen!),
aber ein scharfes, altes Weib ist eines der Meisterwerke
des Teufels. Mach mich teilnehmend, aber nicht
sentimental, hilfsbereit, aber nicht aufdringlich. Gewähre
mir, dass ich Gutes finde, wo ich es nicht vermutet habe,
und Talente bei Leuten, denen ich es nicht zugetraut
hätte. Und schenke mir, Herr, die Liebenswürdigkeit, es
ihnen zu sagen.
Gebet um Humor
Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum
Verdauen. Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem
nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten. Schenke
mir eine heilige Seele, Herr, die das im Auge behält, was
gut ist und rein, damit sie im Anblick der Sünde nicht
erschrecke, sondern das Mittel finde, die Dinge wieder in
Ordnung zu bringen. Schenke mir eine Seele, der die
Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt und kein
Seufzen und Klagen, und lasse nicht zu, dass ich mir
allzuviel Sorgen mache um dieses sich breit machende
Etwas, das sich "Ich" nennt. Herr, schenke mir Sinn für
Humor; gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit
ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon
mitteile. Amen. Thomas
Morus
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um die Kraft für den Alltag. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren, von denen ich besonders getroffen und betroffen bin. Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenke mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist. Ich bitte um Kraft für Zucht und Mass, dass ich nicht durch das Leben rutsche, sondern den Tagesablauf vernünftig einteile, auf Lichtblicke und Höhepunkte hin auch, und wenigstens hin und wieder Zeit finde für einen kulturellen Genuss. Lass mich erkennen, dass Träumereien nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft. Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen. Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge und Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen. Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt. Schick mir im rechten Augenblick jemand, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen. Gib mir das tägliche Brot für Leib und Seele, eine Geste deiner Liebe, ein freundliches Echo, und wenigstens hin und wieder das Erlebnis, dass ich gebraucht werde. Ich weiss, dass sich viele Probleme dadurch lösen, dass man nichts tut. Gib mir, dass ich warten kann. Ich möchte dich und die anderen immer aussprechen lassen. Das Wichtigste sagt man sich nicht selbst, es wird einem gesagt. Du weisst, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Unternehmen des Lebens gewachsen bin. Verleihe mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein Päcklein Güte - mit oder ohne Worte - an der richtigen Stelle abzugeben. Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff im Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die unten sind. Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nichts, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. Antoine de Saint-Exupéry
In Krankheit
Herr, ich habe dich um Kraft gebeten, um Erfolg zu haben;
du hast mich schwach werden lassen, damit ich gehorchen
lerne. Ich habe dich um Gesundheit gebeten, um grosse
Dinge zu tun; ich habe die Krankheit erhalten, um Besseres
zu tun. Ich habe dich um Reichtum gebeten, um glücklich zu
sein; ich habe die Armut erhalten, um weise zu sein. Ich
habe dich um Macht gebeten, um von den Menschen geschätzt
zu werden, ich habe die Ohnmacht erhalten, um Verlangen
nach dir zu verspüren. Ich habe dich um Freundschaft
gebeten, um nicht allein leben zu müssen; du hast mir ein
Herz gegeben, um alle meine Brüder zu lieben. Ich habe
nichts gehabt von dem, was ich erbeten hatte; ich habe
alles gehabt, was ich erhofft hatte. Fast gegen meinen
Willen sind alle meine ungesagten Gebete erhört worden.
Ich bin der Beschenkteste aller Menschen. Dank dir,
Herr! Vater, ich will dir von kleinen Dingen erzählen, die mich
durch den Tag begleiteten: Ich habe heute mit einem KIND
gespielt und freute mich über das glückliche Lachen und
über die strahlenden Augen. Ich habe heute ein kleines
KÄTZCHEN gestreichelt, ein warmes, kuscheliges Knäuel in
meiner Hand. Ich sah heute einen alten MENSCHEN lächeln,
und ich bin auch froh darüber, daß ich mir Zeit nahm,
einem Freund zuzuhören, dem ein Problem Traurigkeit und
Schmerzen brachte. Vater, kleine Dinge füllen meine Zeit,
und nicht jeder Tag bringt Großes für mich. Doch ich lebe
gerne mit diesen kleinen Momenten, die mich aus meinen
Ängsten und Zweifeln lösen und mir zeigen, wie kraftvoll
ein >trockener< Tag in meinem Leben verankert wird.
Vater, hab´ meinen innigsten Dank dafür, daß ich wieder
nüchtern mit einem Kind spiele, ein Kätzchen liebkose, das
Lächeln eines Menschen mit auf meinen Weg nehme, einem
bedrängten Freund zuhören darf. Danke, daß deine Liebe in
kleinen Dingen für mich sichtbar wird. Danke, daß ich so
mit dir reden darf. Amen. Du bist ein wunderbarer, liebevoller Gott, du regierst
uns wunderbar und freundlich. Du erhöhst uns, wenn du uns
erniedrigst, du machst uns gerecht, wenn du uns zu Sündern
machst. Du führst uns gen Himmel, wenn du uns in die Hölle
stösst, du gibst uns Sieg, wenn du uns unterliegen lässt.
Du tröstest uns, wenn du uns trauern lässt, du machst uns
fröhlich, wenn du uns heulen lässt. Du machst uns singen,
wenn du uns weinen lässt, du machst uns stark, wenn wir
leiden. Du machst uns weise, wenn du uns zu Narren machst,
du machst uns reich, wenn du uns Armut schickst. Du machst
uns zu Herren, wenn du uns dienen lässt. Amen.
Auf der Reise
Gott, schenke uns die Gelassenheit, das hinzunehmen, was
wir nicht ändern können. Gott, schenke uns den Mut, das zu
ändern, was wir ändern können. Und schenke uns die
Weisheit, guter Gott, das eine vom andern zu
unterscheiden. Amen. Pilgergebet
Für die Tiere
O Gott, erhöre unsere heilige, demütige Bitte für unsere
Freunde, die Tiere, und ganz besonders für die verfolgten
Tiere, die überlasteten, hungerleidenden und für die
grausam behandelten Geschöpfe, die mit ihren Flügeln an
die Gitterstäbe ihrer Käfige schlagen; und für diejenigen,
die verjagt, verloren oder dem Schrecken und Hunger
preisgegeben sind, sowie für jene, die getötet werden
sollen. Wir bitten, Herr, für sie um dein Mitleid und um
deine Gnade; und für diejenigen, denen ihre Pflege
obliegt, bitten wir um ein barmherziges Herz, weiche Hände
und gütige Worte. Schaffe aus uns, Herr, wahre Freunde
unserer Tiere, mit denen wir den Segen deiner Grossmut
teilen dürfen. Amen. Albert
Schweitzer
Gebet der Vereinten Nationen
Gott, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im grossen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen. Das Gebet des Herrn: Das Unser Vater Ein Bild aus dem Stuttgarter Psalter Gebete für Gottesdienste (pdf);
Evangelisch-reformierte Kirche, D-Leer last update: 28.11.2021 |