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  DREIKÖNIGSTAG


Die Könige der fernsten Inseln sollen Geschenke bringen. (Psalm 72,10)
Ein Bild aus dem Stuttgarter Psalter



Entstehung


Kaspar, Melchior und Balthasar

Von den vier Evangelisten berichtet nur Matthäus davon, dass aus dem Morgenland (Osten) Weise (Magier, Sterndeuter) kamen, den König der Juden suchten und dem Kind in der Krippe huldigten. Weil drei Geschenke (Gold, Weihrauch, Myrrhe) gebracht wurden, schloss man im 3. Jahrhundert, dass es auch drei Weise gewesen sein müssten. Im 9. Jahrhundert wurden aus den Sterndeutern Könige. Die Erscheinung des Erlösers war für die Christen derart bedeutend, dass daraus eine "Epiphanie" (glanzvolle Erscheinung, Offenbarung Gottes) wurde. Dies musste mit Königswürden vor sich gehen.
Die Erzählung des Matthäus muss im Licht jahrhundertelangen Wartens der Juden auf den Messias gesehen werden. Im Psalm 72, Verse 10.11 wird dieses Geschehen vorausgesehen: 
"Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben. Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen."
Hier noch einiges in Stichworten: Am 6. Januar hat bis ins Mittelalter hinein das Neue Jahr begonnen. Ende der Adventszeit. Der Dreikönigstag, das Fest der Erscheinung, des Offenbarwerdens der Gott- und Königswürde Christi. Das zweite Hoch-Fest der Weihnachtszeit, der Tag der Taufe Christi. 
Es ist auch das Dreikönigsfest, das Fest der drei Magier oder Weisen aus dem Morgenland, von deren Reise hinter dem Stern her das Evangelium dieses Tages erzählt. Die drei Magier, Kaspar, Melchior und Balthasar, sind der weiten Reise wegen, die sie vom Morgenland nach Bethlehem unternommen haben, die Schutzpatrone der Reisenden, und wenn ein Wirtshaus Zur Krone heisst, Zum Stern, Zum Mohren oder zu den Drei Königen, so ist es nach ihnen genannt. Ihre Gebeine sind 1163 vom Morgenland nach Köln in den ihnen zu Ehren gebauten Dom gebracht worden, und diese Reliquien haben zu Dreikönigsspielen in Kirchen und Klöstern angeregt, aus denen sich im Laufe des Mittelalters das Sternsingen entwickelt hat. 
Sternsingen: Am Vorabend des Dreikönigstages ziehen Kinder durch Dörfer  und Städte, als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleidet und mit dem grossen goldenen Stern an langen Stangen. Sie singen vor Häusern und Höfen ihr Sternsingerlied und bekommen dafür Weihnachtsgebäck, Obst oder Geld. Manchmal ist mit dem Sternsingerlied auch ein kleines Spiel verbunden, das sich auf die Geschichte der Heiligen Drei Könige bezieht. Heute ziehen die Sternsinger oft durch die Gemeinde und sammeln gezielt für einen wohltätigen Zweck. Die Überlieferung schreibt den Heiligen Drei Königen starke Schutzkräfte zu. Sie sollen Schicksalsschläge und alles Böse von Mensch, Haus und Vieh abwenden. Am Gross-Neujahr, wie dieser Tag früher genannt worden ist, schreibt deshalb der Pfarrer oder der Hausvater die Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen Drei Könige über die Tür, und setzt drei Kreuze und die Jahreszahl dazu. Das kann auch anders gedeutet werden: die drei Kreuze werden als dreifacher Hammer des Donnergottes Thor betrachtet, und die drei Buchstaben CMB bedeuten für den frommen Christen: Christus mansionem benedicat, Christus möge mein Haus schützen. 
Als Wetterorakel legte man früher eine halbierte, mit Salz bestreute Zwiebel auf das Fensterbrett. Dann deutete man aus der Trockenheit bzw. Feuchtigkeit  die durchschnittliche Wetterlage des kommenden Jahres. 
In Frankreich ist es Brauch, im Kuchen für den heutigen Tag  eine Bohne mit einzubacken, die Glück bringen soll. Vor allem für Kinder macht es Spass, denn wer sie findet, ist der "Bohnenkönig" und bekommt eine goldene Pappkrone auf.  Man kann auch drei verschiedene Bohnen einbacken:  wer die schwarze Bohne findet, der darf an diesem Tag den Mohren Balthasar spielen, wer die graue in seinem Stück Kuchen entdeckt, der ist der König Melchior;  die weisse Bohne ist für den König Kaspar.


6. Januar, Dreikönigstag - ein Feiertag?


Das Fest der Heiligen Drei Könige feiert die Kirche am 6. Januar, und die deutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Bayern und Baden-Württemberg begehen es als Feiertag. Ebenso im gesamten Staat Österreich.
In Russland und einigen GUS-Staaten hingegen wird an diesem Tag das Weihnachtsfest gefeiert, weil in diesen Ländern noch nach dem Julianischen Kalender gerechnet wird. Dort tritt an die Stelle des Christkinds oder Weihnachtsmanns das "Väterchen Frost", unterstützt vom "Snegorotschka", dem Schneeflöckchen.
Faktum ist, dass Matthäus in seinem Evangelium schrieb: "Weise, Magier oder Sterndeuter kamen aus dem Morgenland, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen." (2,1-12) Aus der Dreizahl der im biblischen Bericht genannten Gaben (Myrrhe, Gold und Weihrauch) schloss man im dritten Jahrhundert auf die Dreizahl derjenigen, die gekommen waren, das Jesuskind zu sehen. Nach dem Text der Bibel handelt es sich nicht um Könige, sondern um Magier, Weise oder Sterndeuter aus dem Osten. Sie folgten einem besonderen Stern und gelangten so nach Bethlehem. Im Kind in der Krippe erkannten sie den neugeborenen König der Juden und brachten kostbare Geschenke dar. In frühchristlicher Zeit wurden die Drei als Herrscher dargestellt und symbolisierten bisweilen auch die Lebensalter: Jüngling, Mann und Greis. Später kamen andere Symbole hinzu, zum Beispiel drei Erdteile oder drei Rassen.
Eine Erklärung für die legendenhaften drei Namen wäre auch, es handle sich um eine Umdeutung des Mithraskultes. Aus Cautes wurde der Caspar, aus Cautopates der Balthasar, und der Mithras zu Melchior. Jedenfalls hat man diese drei Namen über dem Eingang eines Legionärslagers in Kleinasien gefunden.
Im 6. Jahrhundert bekamen sie die Namen Thaddadia, Melchior, Balytora, und seit dem 8. Jahrhundert hießen sie Caspar, Melchior, Balthasar. Zugleich wurden sie in den Stand der Könige erhoben. Im 12. Jahrhundert wurde ein König schwarzhäutig dargestellt.
Die Legende sagt, dass ihre Gebeine von der hl. Helena nach Konstantinopel gebracht wurden. Von dort kamen sie nach Mailand. 1164 übersiedelten sie nach Köln, wo diese im Dreikönigsschrein ihre Ruhe fanden.

Entdeckt im kirchenweb.at / Dezember 2003



Brauchtum



Christus segne dieses Haus. Die Anfangsbuchstaben des lateinischen Textes (Christus Mansionem Benedicat) schreiben viele Familien am Fest der Erscheinung des Herrn (Hl. Drei Könige) an den Balken ihrer Haus- und Wohnungstüre, verbunden mit der Jahrzahl: 19+C+M+B+98.
Dazu wird etwa gesagt: "Wie die drei Weisen aus dem Morgenlande, wollen wir dem leuchtenden Stern folgen und Jesus, den Erlöser, finden. So bitten wir: Stern und Spur Gottes, bleibe auch über unserer Wohnung stehen und mache sie zu einem Ankunftsort Jesu. Christus segne dieses Haus; lateinisch: Christus Mansionem Benedicat. Diese Segensworte sollen Zeichen und Segen für unsere Wohnung sein; deshalb schreiben wir die Anfangsbuchstaben dieses Segens auf unsere Eingangstüre. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."
Die Buchstaben C+M+B haben ursprünglich mit dem Haussegen zu tun, erst zu späterer Zeit wurden die Namen der Drei Könige in sie hineingelegt: Caspar, Melchior und Balthasar. Diese sind wegen ihrer weiten Reise zu den Schutzpatronen der Reisenden geworden. Viele Raststätten und Gasthäuser tragen noch heute Namen, die an sie erinnern: Zur Krone, Sternen, Drei Könige ...



Altjahrabend, Silvester - Jahreswechsel - Neujahr


last update: 13.08.2015